Russen werden Prigoschin über kurz oder lang liquidieren / Herfried Münkler

27.06.2023NewsRNDHerfried Münkler —   –  Details

Herfried Münkler

Keine Zukunft für Wagner-Chef — Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Herfried Münkler wird der russische Präsident den Chef der Gruppe Wagner nach der bewaffneten Revolte vom Wochenende nicht am Leben lassen. Prigoschin soll sich inzwischen in Belarus aufhalten – Hilfe vom dortigen Machthaber könnte er sich aber nicht erhoffen, sagte der Politikwissenschaftler «Spiegel Online». — — Nach dem bewaffneten Aufstand der Wagner-Söldner in Russland muss deren Chef Jewgeni Prigoschin aus Sicht des Politikwissenschaftlers Herfried Münkler um sein Leben bangen. «Ich gehe davon aus, dass die Russen Prigoschin über kurz oder lang liquidieren werden», sagte er «Spiegel Online». — Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko, der ihm nun offenbar Unterschlupf gewähre, werde dem russischen Geheimdienst dabei kaum im Weg stehen. — Nach dem von Prigoschin angezettelten Aufstand wurde das Strafverfahren in Russland gegen ihn zunächst eingestellt. Doch noch am Samstag hatte Präsident Wladimir Putin angekündigt, die Drahtzieher würden ihrer «unausweichlichen Bestrafung» zugeführt. Am Dienstag räumte Putin zudem erstmals ein, dass die Wagner-Armee komplett vom Staat finanziert wurde. — Der aufsehenerregende Marsch der Wagner-Truppe Richtung Moskau war nach Münklers Einschätzung wohl eine Reaktion Prigoschins darauf, dass Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu alle Söldnertruppen unter das Oberkommando des Militärs stellen wollte. «Damit wäre Prigoschin als eigenständiger Akteur ausgeschaltet, sowohl militärisch als auch politisch. Sein Ziel war daher, Schoigu und Oberbefehlshaber Waleri Gerassimow abzusetzen.»

 
 

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