Folgen für Russland nach Wagner-Rückzug / Ein schwerer Schlag für Putin

24.06.2023NewsFrankfurter RundschauNail Akkoyun, Bona Hyun —   –  Details

Ina Ruck

Der Kreml lässt eine Klage gegen den Wagner-Chef fallen. Prigoschin ordnet offenbar den Rückzug seiner Söldner an. — Das russische Präsidialamt hat eine Vereinbarung mit Söldnerchef Jewgeni Prigoschin bestätigt. Es sei ein Abkommen getroffen worden, um weitere Verluste zu vermeiden, teilte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow mit. Prigoschin werde nach Belarus ziehen. Die Klage gegen ihn werde fallengelassen. Sein gegenwärtiger Aufenthaltsort sei unbekannt. — Militär-Experte Carlo Masala (55, Bundeswehr-Uni München) erklärt gegenüber Bild, warum die Ukraine von den Unruhen in Russland profitieren könnte: «Wir können noch nicht einschätzen, was genau in Russland passiert. Aber alles, was Russland ins innere Chaos stürzt und die Aufmerksamkeit der russischen Streitkräfte bindet, hilft der Ukraine», sagte Masala. Masala macht zudem klar, dass Prigoschin kein Hoffnungsträger ist. «Da kämpft gerade schlecht gegen noch schlechter. Prigoschin scheint mir im Gegensatz zu Putin kein rationaler Akteur zu sein. Unser Interesse sollte sein, dass sich beide Seiten extrem schwächen.» — — Trotz Rückzug der Wagner-Gruppe könnten die Folgen für Putin unangenehm werden. «Für ihn ist das ein ganz schwarzer Tag», sagte ARD-Korrespondentin Ina Ruck. Der heutige Vorfall habe sehr seinem Image geschadet als Mann, der bislang als unumstritten galt im russischen Volk. Zudem habe Prigoschins Kritik und Behauptung, dass Ukraine-Krieg unter falschen Bedingungen geführt wurde, mittlerweile Zweifel gesät bei den Soldaten an der Front. «Das ist auch ein schwerer Schlag für Putin», sagte Ruck.

 
 

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