19.06.2023 – News – NZZ – Thomas Ribi — – Details
Blaise Pascal
Der französische Philosoph ist ein Denker für das 21. Jahrhundert — Mit sechzehn schrieb Blaise Pascal über Kegelschnitte, mit neunzehn konstruierte er eine Rechenmaschine. Dann studierte er Theologie und wollte Glaube und Wissenschaft miteinander versöhnen. — Er war ein Wunderkind, ein Genie. Und ein Kind des 17. Jahrhunderts, in dem sich die Entdeckungen der Naturwissenschaften überstürzten: Blaise Pascal (1623-1662), gemalt von Augustin Quesnel. — Er war ein knappes Jahr alt, da wurde er krank. Eine seltsame Krankheit, die Ärzte waren ratlos. Der kleine Blaise schrie, konnte nichts essen und trinken. Es wurde immer schlimmer, die Eltern fürchteten um sein Leben. Nachbarinnen behaupteten, das Kind sei verhext worden. Und zwar von einer armen Frau, die Blaises Eltern mit Almosen unterstützten. Étienne Pascal war skeptisch, aber als sich der Zustand seines Sohns nicht besserte, liess er die Frau zu sich kommen.
— Er sprach auf sie ein, bat sie um Hilfe, drohte, sie vor Gericht zu bringen. Schliesslich gab sie zu, sie habe einen Fluch ausgesprochen. Aber sie kenne ein Gegenmittel. Jemand müsse anstelle des Kindes sterben. Der Vater war verzweifelt. Es sei nicht recht, dass ein Mensch sterbe, um das Leben seines Kindes zu retten. Die Frau beschwichtigte. Es genüge, eine Katze aus dem Fenster zu werfen und einen Kräutersud auf den Bauch des Kindes zu legen.
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