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Russlands ‹Vierfach-Verlierer› hat in der Ukraine jetzt drei Optionen / Analyse von Mick Ryan

13.06.2023NewsFocus OnlineN.N. —   –  Details

Mick Ryan

Seit einigen Tagen läuft die Gegenoffensive der Ukraine. Die Ukraine vermeldet erste Erfolge, muss aber auch einige erwartbare Verluste einstecken. Der Militärexperte Mick Ryan zieht auf Twitter ein erstes Fazit zur Offensive. — «Es ist viel zu früh für eine strategische Analyse», schreibt Ryan. «Es ist aber an der Zeit, die russische Antwort zu bewerten.» — Der russische «Vierfach-Verlierer» — In einer Reihe an Tweets äußert sich Ryan vor allem zum russischen General Valeriy Gerassimov, dem Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte in der Ukraine. Ryan nennt Gerassimov den «Vierfach-Verlierer». Der Grund sind vier krachende Niederlagen im bisherigen Kriegsverlauf:

Der ursprüngliche Invasionsplan — Die chaotischen Wochen nach der Ankündigung der Mobilmachung — Die Reformen der vergangenen Jahre, trotz derer die russische Armee keine Fortschritte machte — Die gescheiterte Offensive im Frühjahr, für die er die Verantwortung trug — Der australische Militärexperte sieht nun drei Optionen für Gerassimov, sich gegen die laufende ukrainische Offensive zu wehren. — Gerassimov hat in der Ukraine jetzt drei Optionen — Option 1: Hart bleiben. Das sei Gerassimovs bevorzugte Option, schreibt Ryan. Die bereits besetzten Gebiete werden verteidigt. Im für Gerassimov optimalen Fall werden die besetzten Gebiete gehalten. Gleichzeitig laufen im Hintergrund Vorbereitungen für russische Offensiven später im Jahr. — Option 2: Hart bleiben mit Gegenschlägen. Eine Option, die der ersten ähnelt, so Ryan. Das besetzte Gebiet wird verteidigt. Gleichzeitig startet die russische Armee lokale Gegenangriffe, um die ukrainischen Linien auf Schwachstellen zu prüfen. Aber: «Die russische Armee hat bisher kein Gefühl dafür gezeigt, mit ihren offensiven Aktionen große Gewinne zu erreichen.»

Option 3: Die Verteidigung neu aufstellen. «Die politisch schwerste, aber militärisch effizienteste Option», schreibt Ryan in seinem Twitterthread. In diesem Szenario verlagert die russische Armee ihren Verteidigungsfokus auf die östlichen Gebiete und die Krim. «Dies könnte eine nützliche Notfalloption für die Russen sein», schreibt Ryan. «Im derzeitigen politischen Klima dürfte die Option aber nicht wohlwollend gesehen werden.»

 
 

SK-