Prigoschin erklärt Abzug aus Bachmut: Wohin gehen die Wagner-Söldner jetzt?

25.05.2023NewsTagesspiegelFrank Herold —   –  Details

Prigoschin Truppe

Nach der Eroberung der Ruinenstadt Bachmut in der Ostukraine können sich die Prigoschin-Kämpfer wieder ihrem Kerngeschäft widmen: dem Schutz von Despoten – vor allem in Afrika. — Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hat nach eigenen Angaben mit dem Abzug seiner Wagner-Truppen aus der ostukrainischen Ruinenstadt Bachmut begonnen – und es wäre überraschend gewesen, wenn er es leise getan hätte. — In einem Video-Interview zog der Warlord im Dienste des Kreml eine Bilanz seines Engagements in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es wurde, wie nicht anders zu erwarten, ein verbaler Rundumschlag. — Nach dem Motto «Viel Feind, viel Ehr» lobt der Söldnerführer die ukrainischen Streitkräfte über die Maßen. Russland habe das erklärte Ziel, die Ukraine zu entmilitarisieren, klar verfehlt. — Man habe genau das Gegenteil erreicht: «Die ukrainische Armee wurde zu einer der stärksten der Welt». Verantwortlich dafür seien auch die russischen Truppen, die durch ihre «Unprofessionalität» die Ukrainer erst stark gemacht hätten. — Auch politisch sei nicht das eingetreten, was der Kreml beabsichtigt hatte: Die ukrainische Nation sei nicht verschwunden. Die russische Führung habe vielmehr aus der Ukraine eine Nation gemacht, «die die ganze Welt kennt». — Prigoschin: 20.000 Wagner-Kämpfer bei Bachmut gefallen — Prigoschin spricht in dem Interview auch über die eigenen Verluste. 20.000 Wagner-Kämpfer sollen in der Schlacht um Bachmut gefallen sein, die Hälfte von ihnen nach eigener Auskunft Schwerverbrecher, die Prigoschin oftmals persönlich in Straflagern geworben hatte.

 
 

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