In memoriam Sibylle Lewitscharoff

19.05.2023Im GesprächÖ1Günter Kaindlstorfer —   –  Details

Sibylle Lewitscharoff

»Wer sich beim Schreiben nicht der Tradition ausliefert, liefert sich dem Affentheater des Zeitgeschmacks aus.» – Günter Kaindlstorfer im Gespräch mit der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff — Am 13. Mai 2023 starb die deutsche Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff in Berlin nach jahrelanger Krankheit. — 2013 war Sibylle Lewitscharoff von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem bedeutendsten Literaturpreis in der Bundesrepublik Deutschland und im deutschen Sprachraum ausgezeichnet, dem Georg-Büchner-Preis. Im März 2014 sorgte die Ansprache, die sie im Rahmen der traditionsreichen Dresdner Reden im Staatsschauspiel der Stadt hielt, für einen Eklat, der sie ins Eck des deutschen Literaturbetriebes katapultiert hat. Kritisch äußerte sie sich über künstliche Befruchtung und Leihmutterschaft und bezeichnete Kinder, die durch Samenspenden und Einpflanzung entstehen, als «Halbwesen» und «zweifelhafte Geschöpfe». 2022 äußerte sich Lewitscharoff zum ersten Mal zu ihrer Krankheit. Sie litt unter Multipler Sklerose und deutete damals an, auch über ein freiwilliges Ende ihres Lebens nachzudenken. — Günter Kaindlstorfer ging im September 2014 im Gespräch mit ihr zurück in ihre Kindheit in Stuttgart, zum Suizid des bulgarischen Vaters, der an Depressionen litt und sie mit elf Jahren zur Halbwaise machte, zurück in die 1980er Jahre in Berlin, als die Mauer noch stand und sie neben ihrem Job in einer Werbeagentur erste Schreibversuche machte. Und zu ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin. Er spricht mit Sibylle Lewitscharoff über das, was ihr Beruf ist: die Literatur.

 
 

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