Der Zeichner, Maler und Skulpturenerfinder Walter Schmögner

11.06.2023MenschenbilderÖ1Petra Herczeg und Rainer Rosenberg —   –  Details

Walter Schmögner

Ein mikroskopischer Blick auf die Welt – zum 80. Geburtstag des Zeichners, Malers und Skulpturenerfinders Walter Schmögner. — Am liebsten zeichnet er. Seine Figuren wirken manchmal trotzig, fragil und schauen jedenfalls fragend in die Welt. Walter Schmögner ist Grafiker, Kinderbuchautor und -illustrator, Maler, Bildhauer und Bühnenbildner. 1943 in Wien geboren, verbringt er seine Kindheit in Spanien – in Toledo. Geprägt von seinem Vater, dem Maler Theobald Schmögner, absolviert er eine Ausbildung zum Grafiker in Wien. — Seine grafische Handschrift ist in allen seinen Werken zu sehen und zu spüren, denn seine Themen sind das Leben und der Tod. Er versucht, das, was normalerweise nicht sichtbar ist, sichtbar zu machen: die Veränderung, das Vergehen. So erregte Schmögner mit seinem Briefmarkenentwurf «Faule Birne» im Jahr 1986 einen kleinen Skandal – auf der Briefmarke ist der Verfallsprozess dieser Frucht dargestellt.

 

Mit seinem ersten Kinderbuch, dem «Drachenbuch» – einem Bestseller – wird Schmögner 1969 einem breiten Publikum bekannt. — Christoph Winder schrieb im «Standard» anlässlich der 500. Folge seines Co&Mix über den Künstler: «Das Erwartbarste an Schmögner ist freilich seine Unerwartbarkeit, die zeigt, dass seine Lust an der Erkundung neuer Fantasielandschaften nach wie vor ungebrochen ist.» — Und anlässlich einer Ausstellung mit Schmögners Skulpturen war zu lesen: «Augenblicklichkeit kann eine Skulptur gegen Erstarrung wappnen. Kein Kampf mit dem Material. Nicht schleifen, nicht schlagen, nicht spalten – biegen und bauen, bemalen und inszenieren ist des Künstlers Alternative. Die Ewigkeit besteht nicht im Überdauern sondern im Jetzt. Im Jetzt und im Jetzt und im Jetzt. Immer wieder.»

Dies war möglicherweise ein Leitgedanke Klaus Albrechts Schröders als er Schmögner Skulpturen in einer Ausstellung in der Albertina in Kontrast zu Meisterwerken der Malerei des 20.Jahrhunderts setzte: die filigranen Figuren auf ihren vom Künstler gestalteten Sockeln traten in einen lebendigen Dialog mit Bildern der Ausstellung «Warhol bis Richter» von Alex Katz, Georg Baselitz, Arnulf Rainer, Anselm Kiefer, Gerhard Richter und anderen.

 

Und wenn man will, kann man in Schmögners Illustration von Peter Hacks Kinderbuchtext «Der Bär auf dem Försterball» eine Vorwegnahe der aktuellen Debatte im Trentino sehen den Schmögner zeigt eine Welt, die grotesk und in aller zu erhoffenden Komik «tragisch» ist. Denn der zu jagende Bär – verkleidet als Oberförster und adjustiert mit allen Insignien wie Lodenjacke, Flinte und Stiefel – jagt am Ende mit allen anderen Förstern den Bären, also sich selbst …

 

Der Blick der Betrachtenden bleibt an Schmögners komischen Figuren und Szenen hängen. Spätestens beim zweiten Hinsehen erschließt sich aber die Absurdität und Skurrilität des Lebens. — Walter Schmögner wohnt und arbeitet in seinem Vierkanthof im südlichen Burgenland und in Wien. — Eine Sendung von Petra Herczeg und Rainer Rosenberg. —

 
 

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