20.04.2023 – Freispiel – Deutschlandfunk Kultur – Marie von Kuck — – Details
Die Teupe
Regie: Beatrix Ackers — Mit: Sigrid Burkholder, David Vormweg, Robert Dölle — Ton und Technik: Ernst Hartmann und Hanna Steger — Produktion: Deutschlandfunk / RBB / SWR 2019
Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Das Feature aus dem Jahr 2019 berichtet von Familien in einer Notunterkunft und ihrem Umgang mit dem existenziellen Problem der Wohnungslosigkeit. — 86 Menschen leben im Jahr 2019 in der «Teupe», einer Notunterkunft für obdachlose Familien in Berlin: 40 Kinder und 46 Erwachsene. Jeder Familie steht ein Zimmer zur Verfügung. Privatsphäre gibt es nicht. Was als Übergangslösung für wenige Wochen gedacht war, ist für die Betroffenen zur Sackgasse geworden. Manche wohnen schon vier Jahre hier. Menschen wie sie haben auf dem umkämpften Wohnungsmarkt so gut wie keine Chance: ein Schufa-Eintrag, viele Kinder, der falsche Pass oder alleinerziehend zu sein das sind Gründe, die die Wohnungssuche gegen undurchdringliche Wände fahren lassen. — Das Problem der Wohnungslosigkeit wurde lange Zeit politisch vernachlässigt. Erst seit 2020 ist die umfassende Erhebung von Daten zu Obdachlosigkeit gesetzlich vorgeschrieben. Und diese Datenbasis ist nur der erste Schritt zur Gestaltung effektiver Maßnahmen. Bisher wurde die Anzahl der Betroffenen lediglich geschätzt, indem die Daten aus Nordrhein-Westfalen auf Deutschland hochgerechnet wurden. Nach diesem Modell waren im Jahr 2020 mehr als 400.000 Menschen in Deutschland von Wohnungslosigkeit betroffen. — Marie von Kuck, geboren 1971 in Leipzig, studierte Puppenspielkunst in Berlin und arbeitet seit 2001 als Autorin. Für den Rundfunk schreibt sie Hörspiele und macht Features und Reportagen. Zuletzt erhielt sie den Prix Europa in der Kategorie Current Affairs für das Feature «Ihre Angst spielt hier keine Rolle» (Deutschlandfunk/SWR/WDR 2022).
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