15.04.2023 – Nachtmix – Bayern 2 – Judith Schnaubelt — – Details
Pantha Du Prince
«Alles fühlt» hat Pantha Du Prince einen Track auf seinem Album «Garden Gaia» genannt. Inmitten einer elektronisch erzeugten Soundwolke sind jede Menge organische Klänge zu hören: Moll-Akkorde vom Klavier, Beats auf Perkussionsinstrumenten aus Holz oder Ton, eine Sitar. Alles tanzt wunderbar miteinander im Echoraum, um schließlich «ein goldenes Schimmern» – wie Pantha du Prince es nennt – heraufzubeschwören. Dieses Schimmern verwandelt er im Finale des Albums, auf «Golden Galactic» mithilfe seines Synthesizers in Klänge, denen der Jazzmusiker Friedrich Paravicini jede Menge Streicher hinzufügt. Und der Himmel voller Geigen also. Ich nenne es: Pathos polieren. Meist geht diese Verrichtung mit viel Gefühl einher. Liebe, Begehren, Sehnsucht, Melancholie. Zwischen Pathos und Kitsch ist nicht immer zweifelsfrei zu unterscheiden, es ist auch Frage des individuellen Geschmackes. Judith Schnaubelt lässt heute aufs Schönste das Pathos polieren, von Alabaster de Plume, Jeff Buckley, Björk, Jacob Collier, Alice Coltrane oder Rufus Wainwright.
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