15.04.2023 – Atelier neuer Musik – Deutschlandfunk – Tina Vogel — – Details
Graciela Paraskevaídis
Im Januar 1994 erhob sich in Mexiko ein Teil der indigenen Bevölkerung zu einem Aufstand für soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und basisdemokratische Selbstbestimmung. Das in neuerer Zeit vergleichslose Ereignis inspirierte die argentinische Komponistin Graciela Paraskevaídis zu ihrem Stück «pero están» für Gesang, Flöte, Oboe. Pareskevaídis (1940-2017) zählte wegweisend zum Kreis jener lateinamerikanischen Avantgarde, die ihre politische Ästhetik im kulturellen Widerstand gegen die Militärdiktatur formte. Ihre Komposition greift Elemente der zapatistischen Haltung auf und übersetzt sie in Klang. Das zapatistische Ideal einer gemeinschaftlichen Neuausrichtung im Zusammenleben von Menschen spiegelt sich in einer Musik, die Hierarchien und Rollen infrage stellt, Möglichkeiten auslotet und Mitgestaltung einkomponiert.
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