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Everybody is a star. Sly Stone, der (letzte?) große Universalist wird 80.

14.03.2023WDR 3Klaus Walter —   –  Details

Sly Stone

«It›s a family affair», «Everyday People», «Stand!» – Steh auf für deine Rechte! Und: «Everybody is a star». Vor 50 Jahren haben seine Hits globale Reichweite. Und seine Band ist die fleischgewordene Utopie der Integration: Sly & The Family Stone! — «Sly Stones Beitrag zur Musikgeschichte ist deshalb so bedeutend, weil es der Band gelang, aus den Musikstilen, die vor ihrer Zeit angesagt waren und zeitgenössischem Sound eine komplett neue Melange zu erschaffen», sagt Chuck D. von der HipHop-Gruppe Public Enemy über Sly & The Family Stone. Und weiter: «Dazu kam die Zusammenstellung der Band: unterschiedliche Geschlechter, unterschiedliche Hautfarbe – das Gesamtpaket machte Sly und seine Gruppe außergewöhnlich und einfach funky. Außerdem darf man nicht vergessen dass die Musiker in ihren Texten auch eine Botschaft an das Publikum vermittelten.» Es waren die gleichermaßen optimistischen wie universalistischen Botschaften der späten Sechziger, die Sly & The Family Stone in Drei-Minuten-Hits verpackten und um den Globus schickten. Für ein, zwei Jahre waren sie so groß wie die Beatles. Oder, mit ein bisschen mehr Hier und Jetzt: Ohne Sly & The Family Stone keine Beyoncé, keine Janelle Monáe und kein Drake. Oder, mit ein bisschen mehr Dazwischen: Ohne Sly kein Prince. Eine Rehabilitation zum 80. Geburtstag. Es gratulieren:

Eric D.Clark und Hans Nieswandt, die einst mit Whirlpool Productions Sly & The Family Stone´s «If you want me to stay» coverten. — Eric D.Clark: Sein Original ist genauso formlos wie unsere Fassung. Generell ist ein guter Song sowieso nie fertig. Ich glaube nicht, dass er sauer auf uns ist. Wake up, Sly!

Hans Nieswandt: Es ist einfach etwas, das man sich oft anhört, wenn man aufwächst. Du hörst es dir an und weißt nicht, wie wichtig es für dich ist. Es wird einfach ein Teil von dir. Besonders die Hits von Sly Stone. Weil es wirklich große, bedeutungsvolle Songs sind. Es sind wirklich Meilensteine der Musikgeschichte. Der Einfluss oder die Bedeutung, das ist nicht etwas, das man mit dem Finger bemessen kann, weil es eher eine Umgebung ist, in der man aufgewachsen ist. Eine musikalische Umgebung. — Und es gratuliert Rocko Schamoni, der Sly & The Family Stone´s «Running away» coverte, als «Wegrennen»:

«Ich verehre Sly ausserordentlich und schon sehr lange. Für mich hat er Coolness und Slickness auf ein neues Niveau gebracht, dieses Nebensächliche, Kleine, manchmal regelrecht Schlampige (Family Affair), Trockene, Unangeberische, so als wenn es das Leichteste und Unwichtigste wäre, diese Musik zu produzieren. Das hat mich immer staunen lassen. Ich schaue auch heute noch häufig Videos mit ihm bei Youtube an, auch die aus der Gegenwart, es ist so sonderbar diesen Gott der Vergangenheit in nem abgewrackten

Wohnmobil hausen zu sehen, wieso arbeiten nicht alle Großen, die ihn kopiert haben, mit ihm?

Wieso trohnt er nicht ganz normal im Funk Olymp auf Erden und wird jeden Tag gehegt, gepflegt und gebührend verehrt??? Vielleicht sollte ich ihn bitten, an die Ostsee zu kommen…»

 
 

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