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Indizien deuten auf Tat proukrainischer Gruppe hin

07.03.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Nord Stream-Pipelines

Wer steckt hinter dem Anschlag auf die Ostseepipelines? Laut «New York Times« und mehreren deutschen Medien verdichten sich Hinweise, Unterstützer Kiews könnten für die Aktion verantwortlich sein. Auch zum Ablauf gibt es neue Details.

 

US-Ermittler haben bei ihren Untersuchungen zum Anschlag auf die Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee womöglich neue Hinweise auf die Drahtzieher erlangt. Wie die «New York Times « berichtet, könnte demnach eine proukrainische Gruppe hinter den Explosionen vom 26. September stecken. — Wie die Zeitung unter Berufung auf anonyme US-Offizielle berichtet, gibt es demnach keine Beweise dafür, dass die ukrainische Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj über die Tat informiert gewesen sei oder sie gar in Auftrag gegeben hätte. — Auch ein Rechercheverbund des ARD-Hauptstadtstudios, des ARD-Politikmagazins Kontraste, des SWR und der «Zeit « berichtet unter Berufung auf deutsche Ermittlerkreise, dass inzwischen weitgehend rekonstruiert werden konnte, wie und wann der Sprengstoffanschlag vorbereitet wurde. Die Spuren führen demnach in die Ukraine. Beweise dafür, wer die Attacke in Auftrag gegeben hat, fehlen demnach aber weiter. — Sechsköpfiges Team soll Aktion durchgeführt haben — Dem «Zeit«-Bericht zufolge sei etwa eine Jacht identifiziert worden, die mutmaßlich für die Geheimoperation verwendet wurde. Das Boot soll demnach von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden sei, die offenbar zwei Ukrainern gehört. — Hinter dem Anschlag steckte demnach ein Team aus sechs Personen: fünf Männer und eine Frau. Laut «Zeit« bestand die Crew aus einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin, die den Sprengstoff zu den Tatorten transportiert und dort platziert haben sollen. — Die Nationalität der Täter ist demnach unklar, offenbar wurden gefälschte Reisepässe eingesetzt. — Die Teilnehmer sollen dem Bericht zufolge am 6. September 2022 von Rostock aus in See gestochen sein. Die Ausrüstung für die Geheimoperation sei vorher mit einem Lieferwagen in den Hafen transportiert worden, heißt es. — Spuren von Sprengstoff hätten die Ermittler später etwa an einem Tisch im Inneren der Jacht nachweisen können. — Laut dem Bericht von ARD, Kontraste, SWR und «Zeit« soll ein westlicher Geheimdienst bereits im Herbst, also kurz nach der Zerstörung, einen Hinweis an europäische Partnerdienste übermittelt haben, wonach ein ukrainisches Kommando für die Zerstörung verantwortlich sei. Danach soll es weitere geheimdienstliche Hinweise gegeben haben, die darauf hindeuteten, dass eine proukrainische Gruppe verantwortlich sein könnte.

 
 

SK-