01.03.2023 – Radiokolleg – Ö1 – Nicole Dietrich — – Details
Jordan Wolfson
Männlichkeit, Identität, Gewalt sind die Themen des 1980 in New York geborenen Multimedia-Künstlers Jordan Wolfson. Mit Virtual Reality Brillen, Installationen aus Hologramm-Ventilatoren, humanoiden Robotern oder großflächigen Videoarbeiten generiert er in den Kunsthallen und Ausstellungsräumen verstörende Settings. Sie bilden psychischen Stress und Angst ab. — Jordan Wolfson will treffen, mit Vehemenz und ohne große Erklärung. «Female Figure» heißt eine seiner bekanntesten und unheimlichsten Androiden-Arbeiten: eine lebensgroße, animatronische Skulptur in Gestalt eines Go-Go-Girls mit Hexenmaske, die lasziv tanzt und den Blickkontakt mit den Besucher:innen sucht und hält. In vielen Arbeiten provoziert der jüdisch sozialisierte Agnostiker antisemitische und rassistische Haltungen – etwa mit einer riesigen, an die Wand montierten Plastik aus rotem Kunststoff, die eine grimmige Fratze mit stereotyper Hakennase darstellt («House with Face»). In seiner Video-Collage «Raspberry Poser», die die Angst vor Aids thematisiert, hüpfen Virenbälle herum, Kondome schweben wie Quallen durch das Bild und eine Comicfigur gibt den stummen, kindlich-obszönen Kommentator. Im breiten Bezugsrahmen der Popkultur nutzt Jordan Wolfson Know-how aus den digitalen Technologien, aus der Computerspiele-Industrie und der Künstlichen Intelligenz. Spürbar ist aber auch der Einfluss von Künstlern wie Bruce Nauman, Matthew Barney, Ryan Trecartin, Caravaggio, Ashley Bickerton und Quentin Tarantino.
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