18.12.2022 – Liederlounge – WDR 5 – Ariane Jacobi — – Details
Trikont Label
1967 als Buchverlag gegründet mit dem Bolivianischen Tagebuch von Che Guevara oder der Autobiografie von Bommi Baumann. Aus gleichnamigem Publikationshaus geht fünf Jahre später die Musikfirma hervor.
Als sich der Buchverlag 1980 als Sprachrohr der alternativen Szene auflöst, führt die Plattenfirma die Protestbewegung, die Suche nach einem selbstbestimmten, freiheitlichen Leben weiter! Dabei blüht der Ableger als eigenständiges Unternehmen auf- mit Achim Bergmann an der Spitze und dem Schlachtruf: «Trikont-Unsere Stimme-Our own voice». Die einstige Lebensgefährtin und heutige Chefin Eva Mair-Holmes geht zu den Wurzeln zurück, in die Zeiten des Umbruchs, um zu erklären, was die Triebfeder für den Wunsch nach Veränderung gewesen ist: «… die Gleichberechtigung der Geschlechter, eine unzensierte öffentliche Meinung und vieles mehr». Mit der Musik findet sich ein perfektes Medium, um über die Emotionen die Menschen zu erreichen: Eva Mair Holmes: «Nicht nur, um Utopien und Träume von einer gerechteren Welt unter die Leute zu bringen, auch um die Musik gemeinsam zu erleben, sich verbunden zu fühlen.»
Das Trikont Label setzt auch heute noch auf diese Kunstform, denn, nichts sei «ausdrucksstärker und potentiell demokratischer (…) als Populärmusik», so die lebhafte Chefin des Hauses, das versteckt, in einem Hinterhof in München-Obergiesing seinen Sitz hat. Hier, wo sich Bücher, Platten und CDs stapeln, hat sie bis zu 400 Tonträger mit kuratiert. Dabei ist die musikalische Bandbreite enorm: Von Protestsongs, Schellackschätzchen aus Bayern, Zoten und Pikanterien aus Wien über türkische Gastarbeitergesänge oder Russen Rock, etc. Und was eint die Musik dieser diversen Genres? Eva Mair Holms: ««Klingt gut!» Das reicht nicht. Wir suchen den Klang hinter den Tönen, die Entschlossenheit.»
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