27.02.2023 – Nachtmix – Bayern 2 – Judith Schnaubelt — – Details
Erykah Badu
Wir machen heute eine zweite Zeitreise zu einer stilprägenden Außenstelle des Planeten LOVE: mitten hinein in die Electric Lady Studios, New York, Greenwich Village. Man schrieb die Jahre 1997 bis 2000. Nicht nur D›Angelo nahm während dieser Zeit hier mit Kopilot Questlove sein epochales Album «Voodoo» auf. Nein, an der zukunftsweisenden Melange aus Soul/Funk/ Jazz/ R&B, die einprägsam aber vereinfachend das Label Neosoul verpasst bekam, arbeitete ein ganzes Kollektiv, das sich Soulquarians nannte, weil der Kern der Gruppe im Sternzeichen des Wassermanns geboren war. Im Electric Lady wurde gejammt, gecroont, meist analog aufgenommen und J Dee lieferte aus Detroit seine Beats dazu. Drei weitere wichtige Alben sind im altehrwürdigen Studio von Jimi Hendrix entstanden: «Like Water For Chocolate» von Common. Erykah Badus «Mama›s Gun» und «Things Fall Apart» von den Roots. Retrospektiv betrachtet waren diese drei Jahre des Teamworks Generator für den Future R&B bis heute. Judith Schnaubelt verneigt sich mit Respekt und in Liebe vor allen Beteiligten. — Es gibt Musik von Erykah Badu, Tarika Blue, Sam Gendel, Roy Hargrove, Meshell Ndegeocello. Queen Erykah Badu sei Ende der 90er Jahre nach Detroit gefahren, um Produzent J Dilla zur Mitarbeit an ihrem Album «Mama›s Gun» zu gewinnen, sagt die Legende. JD bedeutet ihr, ein altes Album aus seiner Plattensammlung auszuwählen. Erykah fällt ein neonblauer Schriftzug ins Auge und das Wort «Dreamflower». Es ist das 77er Album der New Yorker SoulJazzFunk-Band Tarika Blue. J Dilla findet darauf eine Basslinie, die er sampeln kann und Eryka schreibt dazu die Lyrics. So entsteht «Didn›t cha know», einer der schönsten Songs von Mrs. Badu, anno 2000 Grammy – nominiert, obwohl weit entfernt vom üblichen Kommerz-R&B der Zeit. Songs von solcher Qualität hat das Soulquarians-Kollektiv vor der Jahrtausendwende in den «Electric Lady»-Studios zu New York produziert und damit die Zukunft des Soul für eine neue Zeit eingeläutet. Sam Gendel, kalifornischer Jazzmusiker, covert beispielsweise Erykah Badus «Didn›t cha know» und andere sogenannte Neosoul-Songs für sein 2023er «Cookup»-Album. Die Zukunft des Soul wurde anno 2000 eingeläutet und dauert zum Glück bis heute an, meint Judith Schnaubelt.
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