07.10.2022 – News – The Guardian – Garth Cartwright — – Details
Angeline Morrison
Auf ihrem eindringlichen neuen Album singt die in Birmingham geborene Morrison von der Erfahrung der schwarzen Briten, die die Volksmusik übersehen hat. Sie spricht über das kollektive Gedächtnis, macht das Genre inklusiver und arbeitet mit Eliza Carthy zusammen — In Ende August wimmelt es in der Stadt Wadebridge im Norden Cornwalls von Morris-Tänzern, und in den Kneipengärten erklingt der Gesang. Anlass ist das Cornwall Folk Festival, und im Spätsommerdunst werden alle sehr fröhlich.
— Trotzdem ist «fröhlich» nicht das richtige Wort für den Auftritt von Angeline Morrison am Freitagabend. Allein stehend, sich abwechselnd auf Autoharp, Hackbrett und Mbira begleitend und a cappella singend, gibt sie eine Vorschau auf ihr neues Album «The Sorrow Songs: Folk Songs of Black British Experience».
— Groß und mit trauriger Stimme ist Morrison alles andere als ein herkömmlicher Folksänger – keine Witze, Saufgelage oder Bonhomie. Ich befürchtete, sie könnte Wadebridge herausfordernd finden, da das Publikum fast ausschließlich aus älteren Leuten bestand, die gerade einem Set eines fröhlicheren Erzählers beiwohnten. Stattdessen zwingt Morrison in ihrer stillen Intensität alle dazu, zuzuhören.
— Als wir uns vor ihrem Set im Swan Pub treffen, beschreibt Morrison die Prämisse ihres neuen Albums als «Folk Memory» – 11 Original-Songs, in denen sie die angestammte Erfahrung der schwarzen Briten darlegt, die ihrer Meinung nach im Folk-Kanon des Landes völlig fehlt .
SK-