02.02.2023 – Jazz Facts – Deutschlandfunk – Karsten Mützelfeldt — – Details
Charles McPherson
Zwölf Jahre lang spielte er in den Bands von Charles Mingus, Charlie Parker war für ihn das Maß der Dinge. Mit 83 ist Charles McPherson einer der letzten noch lebenden, aktiven Bebopper – und Zeitzeuge einer jazz-historischen Ära. Der Altsaxofonist wuchs in Detroit auf und fand im Pianisten Barry Harris seinen wichtigsten Mentor. 1959 ging er nach New York. Ein Jahr später engagierte ihn Charles Mingus als Nachfolger von Eric Dolphy. Zwar erlebte McPherson den cholerischen Bassisten bereits am ersten Abend von seiner ungestümen und aggressiven Seite, doch er sollte über ein Jahrzehnt an der Seite des genialen Enfant terrible bleiben. Sein 1964er Debüt trägt den vielsagenden Titel «Bebop Revisited!»: Für ihn ist Bebop die am höchsten entwickelte Form des Jazz – und Bird alias Charlie Parker der Inbegriff von musikalischer Logik und Sophistication. Als einer der stilsichersten Vertreter der Parker-Nachfolge wurde McPherson für den Soundtrack des Clint-Eastwood-Films «Bird» engagiert. Lange als Pädagoge aktiv, ist er bis heute Gast an unzähligen Universitäten, um als kompetenter und eloquenter Vermittler sein Wissen und seine Erfahrung weiterzugeben.
Ein korrektes Passwort ist erforderlich.