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Jazz Heroes #11: Der Sound aus Texas im Saxofon von Billy Harper

17.01.2023Round MidnightNDR KulturSarah Seidel —   –  Details

Billy Harper

Dieser satte, kräftige Tenor-Sound, diese Stimme! Beides lässt tief in die Seele eines Musikers blicken, der mit den Schlagzeugern Max Roach und Art Blakey, dem Arrangeur Gil Evans, der Thad Jones / Mel Lewis Big Band und dem Trompeter Lee Morgan Jazzgeschichte geschrieben hat. — Billy Harper, ein Saxofonist in der Tradition der «Texas Tenors» mit Vorbildern wie Illinois Jacquet und King Curtis, verbindet Swing, Blues, Hardbop und R&B. Und natürlich ist bei ihm auch der Einfluss der schwarzen Kirche zu hören, die ihn in seiner Kindheit wesentlich geprägt hat.

 

Mit 23 Jahren kam Billy Harper aus Texas nach New York und eroberte mit seinem explosiven, ausdrucksvollen Spiel die Szene. Als er im Februar 1972 mit Lee Morgan im Club «Slug›s» auftrat, wurde er Zeuge, wie der Trompeter von seiner eifersüchtigen Lebensgefährtin erschossen wurde. Erst kurz zuvor, im September 1971, hatte Billy Harper mit Lee Morgan ein neues Album für Blue Note aufgenommen, das schließlich im Mai 1972 posthum unter dem Namen «The Last Session» erschien. Harpers eigene Alben «Capra Black» und «Black Saint» aus den 1970er Jahren sind Perlen des Jazz – Alben, die leider zu wenig bekannt sind.

 
 

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