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Moskau korrigiert die Opferzahlen von Makijiwka stark nach oben – der fatale Angriff lässt Russland nicht los

04.01.2023NewsNZZIvo Mijnssen —   –  Details

Trauernde in Togliatti

Unter Druck der Nationalisten will das Verteidigungsministerium untersuchen, wer für den Tod von wohl über 100 Rekruten verantwortlich ist. Und es startet eine propagandistische Gegenoffensive.

 

Trauernde und Vertreter patriotischer Organisationen an einer Trauerfeier in der russischen Stadt Togliatti. — Der tödliche Angriff der Ukrainer auf ein Gebäude mit 600 russischen Rekruten in der Neujahrsnacht setzt die Armeeführung in Moskau weiterhin unter Druck. Bereits am Montag musste ein Sprecher 63 Tote einräumen – das Dreifache der höchsten bisher eingestandenen Verluste bei einer einzelnen Attacke in diesem Krieg. Nun korrigierte das Verteidigungsministerium diese Zahl noch einmal deutlich nach oben: Die 4 Himars-Raketen und die darauffolgende Explosion von auf dem Gelände gelagertem Diesel hätten 89 Opfer gefordert, unter ihnen der stellvertretende Regimentskommandant.

 

In Wahrheit dürften es mehr gewesen sein: So meinte der kremltreue russische Blogger Semjon Pegow, der unter dem Pseudonym «Wargonzo» auftritt, die Liste der Vermissten sei leider deutlich länger. Ukrainische Blogger sprechen von 300 bis 400 Toten, laut dem ukrainischen Regierungsberater Anton Heraschtschenko können aufgrund der riesigen Zerstörung 196 Leichen nur noch per DNA identifiziert werden. — Untersuchung mit vorbestimmtem Resultat — Das russische Verteidigungsministerium kündigte eine Untersuchung an, in der die für die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen in der Unterkunft Verantwortlichen ausfindig gemacht werden sollen. «Aber es ist schon jetzt offensichtlich, dass der Hauptgrund die massenhafte Benutzung von Mobiltelefonen durch Soldaten war, trotz Verbot», so nahm es deren Resultate bereits vorweg.

 
 

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