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Buffy Sainte-Marie – spirtuelle Führungsfigur / O Kanada, vier Musik-Ikonen (1)

12.12.2022RadiokollegÖ1Hans Georg Nicklaus —   –  Details

Buffy Sainte-Marie

Kanada ist in der Popmusik zur Supermacht geworden. Musiker wie Drake, The Weeknd oder Justin Bieber – alle von der Halbinsel Ontario – dominieren internationale Charts wie auch Streaming-Plattformen. Früher war das nur in Ausnahmen so. Anfang der 1970er wurden Quoten fürs Radio beschlossen und kanadische Musikpreise erfunden, um sich gegen die US-Übermacht zu behaupten. Als zur Jahrtausendwende hin die französischsprachige Bevölkerung Québecs mit Abspaltung droht, feiern vor allem Frauen mit Rock, Pop und Chanson internationalen Zuschnitts große Erfolge. Celine Dion und Shania Twain stehen im Fokus dieses «Radiokollegs», wie auch wie auch die höchst eigenwillige Post-Internet-Musikerin Grimes sowie die außergewöhnliche Cree Buffy Sainte-Marie. — Buffy Sainte-Marie – spirtuelle Führungsfigur — Nicht viele Musikerinnen können behaupten, eine spirituelle Führungsfigur zu sein. Als der Vietnamkrieg zu Beginn der 1960er eskaliert, singt die junge Cree auf großen Bühnen über Soldaten wie auch Schmerzmittel, sie freundet sich mit Bürgerrechtsaktivisten an, gründet eine Stiftung für die Ausbildung der indigenen Bevölkerung und zündet die Karriere von Joni Mitchell. Über ihr Album «Illuminations» von 1969 schreibt das britische Wire-Magazine, dass es seiner Zeit mit okkulter Elektronik um Jahrzehnte voraus gewesen wäre. Ein Jahr später wird aus ihrem Titelsong zum Film über ein Massaker an den Cheyenne ein internationaler Hit. Einen Oscar erhält sie allerdings erst nach einer längeren Pause, in der sie bei der Sesamstraße für mehr Sichtbarkeit von Indigenen sorgt. Buffy Sainte-Marie wird erst im hohen Alter mit zahlreichen Preisen geehrt, so zum Beispiel für ihr jüngstes Album «Medicine Songs», das sie mit fast 75 Jahren veröffentlicht.

 
 

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