25.10.2022 – open: Diskurs – WDR 3 – Klaus Walter — – Details
Stefan Schneider
Gut, dass du in Düsseldorf geblieben bist! Stefan Schneider, Musikmultitasker bei To Rococo Rot, Kreidler, Mapstation, So Sner und Gründer von Tal Schallplatten redet über John Peel, Conrad Schnitzler, Susanne Gartmeyer, Sam Prekop undsoweiter.
«Popmusik ist nur ein anderes Wort für: Alles ist möglich. Wenn Menschen nach ihrem Glück streben, nach Freiheit, nach sexueller Erfüllung, nach Freundschaft und Liebe, wenn sich Menschen durch Depression und Armut und Ungerechtigkeit und Missbrauch und Entfremdung nicht davon abhalten lassen sich mitzuteilen, dann entsteht dieses Geräusch, das wir Pop nennen.» Sagt der Münchner Popkenner Karl Bruckmaier und der kennt sich aus. Seine Pop-Definition stammt aus einem Text über To Rococo Rot, die Gruppe mit dem palindromischen Namen. Der Anlass: Soeben wurden die «John Peel Sessions 97-99» von To Rococo Rot wiederveröfentlicht. Was uns nach Düsseldorf bringt (woher übrigens die Düsseldorf Düsterboys nicht kommen, die kommen aus Essen und waren am 11.10. zu Gast bei Diviam Hoffmann in Ex & Pop. — Nochmal Karl Bruckmaier aus den Linernotes zu To Rococo Rots «John Peel Sessions 97-99»: «Ist es nicht ohnehin seltsam sich vorzustellen, wie diese ultrakurzen Wellen die Kurvenform eines Roxy Music-Songs annehmen und tatsächlich und physikalisch und irgendwie analog durch unsere Körper pulsen? Auch durch den Körper von Stefan Schneider, damals in Düsseldorf zu Hause, also zufällig in der britischen Zone der Bundesrepublik ansässig, wo ebenfalls jeden Donnerstag spätabends John Peel die Schallplatten auf falscher Geschwindigkeit abspielte und trotzdem alles seine Richtigkeit hatte. Seit nun einhundert Jahren weitet das Radio unsere Wahrnehmung. Stefan Schneider: `Ich erinnere mich, wie die Städtenamen der Stationen, die auf der Vorderseite alter Radiogeräte zu sehen waren, mich imaginär nach Belgrad, Strasbourg oder London haben reisen lassen.´»
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