05.11.2022 – News – Tagesspiegel – Ken Münster — – Details
Immanuel Wilkins
Wie durch ein Kaleidoskop geschaut: Der Saxofonist Immanuel Wilkins spielt mit seinem Quartett beim Jazzfest im A-Trane.
Es gibt Musik, die sich einem auf ganz unterschiedliche Art erschließt. Immanuel Wilkins zweites Studioalbum «The 7th Hand», das Anfang dieses Jahres auf dem Label Blue Note erschien, gehört in diese Kategorie. Beim ersten Hören ist es das atemberaubende musikalische Handwerkszeug des Quartetts, das sofort beeindruckt – neben der stilistischen Bandbreite ihrer klanglichen Erkundungen. — Die Musik springt zwischen Polen, sie drängt gleichzeitig nach Innen und Außen, wandelt durch Konsonanz und Dissonanz: Post-Bop-Stücke wie «Emanation», auf denen Wilkins sich kantig über ein schematisch-abstraktes harmonisches Gerüst bläst, stehen neben Nummern wie dem nachdenklichen «Fugitive Ritual, Selah», auf dem sich die Gruppe ganz in den Dienst der Melodie stellt und die Zuhörenden zum Mitsingen einlädt.
SK-