29.10.2022 – Klangkunst – Ö1 – Ulla Pilz — – Details
Richard Dünser
Richard Dünser erblickt 1959 in Bregenz das Licht der Welt, der Vater ist Beamter bei der Vorarlberger Landesregierung, die Mutter gelernte Schneiderin. Das Interesse an der Musik erwacht früh, schon als 10-jähriger Klavieranfänger «fantasiert» er stundenlang auf seinem Instrument. Schließlich studiert Richard Dünser Komposition bei Francis Burt in Wien, bei Hans Werner Henze in Köln und als Stipendiat in Tanglewood, wo er auch Leonard Bernstein begegnet.
Dünsers Werke werden weltweit aufgeführt, er erhält viele Preise und Kompositionsaufträge. Eine ganz besondere Rolle in seiner Arbeit spielen aber auch seine Bearbeitungen (wie er selber sagt: «Nachdichtungen») vorhandener Werke, von der Kammerfassung der Elektra von Richard Strauss bis hin zur Vollendung einer fragmentarischen Schubert-Symphonie. Außerdem spielt die Lehre in seinem Berufsleben eine wichtige Rolle: Er unterrichtet seit über 30 Jahren Musiktheorie und Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. — Richard Dünser ist weit vom sprichwörtlichen Komponisten-Elfenbeinturm entfernt – ein zugänglicher Mensch mit viel Humor, der vieles nicht nur in Musik, sondern auch ganz wunderbar mit Worten ausdrücken kann. So sagt er selbst über sein Schaffen: — «Meine Musik will auf die Hörer und Seher zugehen, Resonanz und soziale Relevanz erzielen, das Publikum als Partner gewinnen, ohne sich ihm anzubiedern; Nachdenken, Trauer, aber auch Begeisterung und Verstehen evozieren. Mein Ideal ist das eines Kunstwerkes, das alle Parameter der Musik (und zuweilen des Theaters, der Literatur, der Bildenden Künste) in einer Gesamtdramaturgie fokussiert und bündelt und auf einer höheren Ebene summiert und in Wechselwirkung treten lässt.»
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