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Michael Borek: It happened in June

19.10.2022SpielräumeÖ1Mirjam Jessa —   –  Details

Michael Borek

Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Klavierspielen: Der Pianist und Komponist Michael Borek — Es sind Kompositionen, wenige Arrangements, viele Improvisationen und doch wirkt das Album «It happened in June» wie eine große Erzählung mit verschiedenen Kapiteln. Dass Jazzpianist Keith Jarrett für ihn eine entscheidende Rolle spielt, bleibt kein Geheimnis. Borek entdeckte Jarrett mit zwölf für sich, da hatte er bereits sechs Jahre Klavierunterricht am Konservatorium von Lyon hinter sich. — Die Symbiose aus klassischen Elementen und Jazz, der improvisatorische Zugang im Komponieren wie Interpretieren, Boreks Haltung des Erkundens und Nachspürens, sein nuancierter Anschlag, die bei aller Flüchtigkeit solide Substanz seiner Musik – das alles ist erstaunlich für einen, der sich spät entschlossen hat, auch als Musiker an die Öffentlichkeit zu treten. — Denn eigentlich ist Michael Borek Mediziner und als solcher schon lange erfolgreich für die pharmazeutische Industrie tätig. Sein gelungenes Album ist nicht verschreibungspflichtig. Ich würde es aber ohne zu zögern sofort verordnen. Musik – wir wissen es – kann trösten und Mut machen, «It happened in June» hat sich als wirksam erwiesen.

 
 

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