20.10.2022 – Jazz Facts – Deutschlandfunk – Niklas Wandt — – Details
Alexander Hawkins
Der britische Pianist Alexander Hawkins fand auf verschlungenen Pfaden zum Jazz. Er erhielt zunächst eine klassische Ausbildung an der Orgel, wechselte zum Klavier, entschied sich aber gegen ein Musikstudium und studierte stattdessen Jura und Kriminologie. Mitte der 2000er-Jahre hängte er diese Karriere an den Nagel und machte sich fortan einen Namen in der Londoner Avantgarde-Szene, zunächst als Sideman u.a. von Evan Parker, in den letzten Jahren aber auch mit vielen spannenden eigenen Projekten. Ob schroffe Orchesterklänge («Togetherness Music»), rumpelnder Postbop mit elektronischen Einsprengseln («Break a vase») oder radikale Solo-, Duo- und Trio-Einspielungen: In seiner Musik lotet Hawkins das Spannungsfeld zwischen straffer Form und energetischer Improvisation aus – in konstanter De- und Rekonstruktion oder, in Hawkins Begriffen, einem konstanten Zerschlagen und Zusammenfügen. Als brillanter Pianist gebietet er außerdem über die ganze Tradition des Klavierspiels im Jazz, von Art Tatum bis Cecil Taylor.
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