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Wladimir Putin / An der Leine der Hardliner

10.10.2022NewsZeit OnlineMaxim Kireev —   –  Details

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Die Kritik an der russischen Militärführung dürfte zunächst verstummen: Der Raketenangriff auf die Ukraine ist für Putin auch ein innenpolitischer Befreiungsschlag.

 

Während am Montagmorgen Russlands Raketen auf ukrainische Städte niederregneten, ließen die Militaristen und Kriegsfanatiker in Moskau die Sektkorken knallen. Mehr als 100 Raketenangriffe auf gut ein Dutzend Großstädte meldete die ukrainische Luftwaffe im Verlauf des Tages. Manche der Geschosse schlugen ein in Parks, neben Spielplätzen, auf offener Straße oder neben einer Fußgängerbrücke. Dutzende andere Raketen trafen jedoch auch kritische Infrastruktur wie Umspann- und Kraftwerke, Mobilfunkanlangen und andere wichtige Anlagen. — Das sei die Vergeltung für die Krim-Brücke, jubilierte die Propagandistin und RT-Chefin Margarita Simonjan. Auch Putins Statthalter in Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, gab sich gut gelaunt. «Nun bin ich zu 100 Prozent mit dem Verlauf der Sonderoperation zufrieden», ließ er in seiner Telegram-Gruppe posten. Der im Staatsfernsehen als Kriegsexperte auftretende Propagandist Boris Roschin berichtete seinerseits von angeblichen Gesprächen mit «Freunden in Donezk», bei denen er das erste Mal seit Wochen «freudige Stimmen gehört habe». In Dutzenden Chats und Gruppen wurden Meldungen von Stromausfällen, liegengeblieben Zügen und Bilder der Explosionen genüsslich geteilt.

 
 

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