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Neuer Kurs vorgegeben – wie die Kreml-Propaganda den gescheiterten Blitzkrieg erklärt / Nach Tagen des Chaos

18.09.2022NewsSternEllen Ivits —   –  Details

Olga Skabejewa (Propagandistin Rossija-1)

Aus dem Blitzkrieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts geworden. Dies musste auch Wladimir Putin unlängst eingestehen. Nun obliegt es den Kreml-Propagandisten der Bevölkerung weiszumachen, warum. — Die Erfolge der ukrainischen Armee haben die Kreml-Propagandisten kalt erwischt. Ohne einen festen Leitfaden, wie die ukrainischen Geländerückeroberungen im Nordosten des Landes zu erklären sind, erklang im russischen Staatsfernsehen in der vergangenen Woche eine wilde Mischung aus großspurigem Spott, fatalistischen Versprechen und angsterfüllten Aufrufen zu Gebeten. — Doch die Zeit ohne einen vorgegebenen Kurs vorbei. Aus dem Kreml erreichte die Propagandisten allen Anzeichen nach eine neue Direktive. Das neue vorgegebene Narrativ lautet: Russland führt Krieg gegen die Nato, nicht gegen die Ukraine. Die Idee dahinter ist denkbar einfach. Die Nato ist ein seriöserer Feind als die kleine Ukraine. Daher dürfe man sich nicht wundern, dass der Krieg länger dauert als die angekündigten drei Tage. — — Nun ist es an den Propagandisten, diese Logik dem Publikum einzubläuen. «Die Nato benimmt sich zunehmend aggressiv und bereitet die Ukraine zu einem ewigen Krieg», erklärt Putins Liebster Einpeitscher Wladimir Solowjow in seiner täglichen Abendsendung. Dabei ist seit den Niederlagen in der Ostukraine für die Propagandisten ein Tabu gefallen: Das Wort Krieg erschallt plötzlich von den TV-Bildschirmen. Auch wenn das Recht auf den Gebrauch dieses Wort vorerst nur der Propaganda vorbehalten ist.

 
 

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