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Die Stunde der Cantautori: Banana Republic

25.09.2022SpielräumeÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Lucio Dalla

Es waren fulminante Konzerte, die Aufnahme wurde ein Meilenstein – in einer Zeit der Krise. Denn die «bleiernen Jahre», wie die Dekade ab 1970 auch in Italien genannt wurde, standen im Zeichen des Terrors der Roten Brigaden und der Bomben von Neofaschisten. In Universitätsstädten wie Padua schlugen linke und rechte Studierende aufeinander ein. Und die Gefahr von Anschlägen und Störaktionen ließ kaum große (Konzert-)Veranstaltungen zu.

 

In dieser Situation entschieden sich zwei Cantautori, wie die spezifisch italienische Variante der Singer/Songwriter genannt wird, für eine gemeinsame Tournee. Von Mitte Juni bis Ende Juli 1979 sollten sie Stadien in den größten Städten Italiens füllen – nur Mailand ließen sie aus, wo Francesco de Gregori ein paar Jahre zuvor Opfer militanten Protests geworden war. Die Eintrittskarten wurden, ebenfalls aus Sorge um Tumulte, zum Preis von 1.000 Lire praktisch verschenkt. Auf dem Programm standen vor allem Eigenkompositionen, vom jeweiligen Autor oder im Duett gesungen, aber auch etwa eine Rockversion von Paolo Contes «Gelato al limon».

 
 

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