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Grüne über verzögerten Atomausstieg: Zwei Generationen, kein Vertun

19.08.2022NewstazStefan Reinecke, Tobias Schulze —   –  Details

Jakob Blasel / Michael Schroeren

Beide sind bei den Grünen. Der eine kämpfte lange gegen Atomkraft. Für den anderen war das Thema abgehakt. Ist es aber nicht. Und nun? Ein Interview.

 

taz: Herr Schroeren, was haben Sie gedacht, als Sie vor elf Jahren im März 2011 von den Kernschmelzen in Fukushima hörten? — — Michael Schroeren: Ich war völlig entsetzt und entgeistert: Das darf nicht wahr sein, dass jetzt passiert, was du mit deinem Engagement gegen Atomkraft verhindern wolltest. Fünf Jahre nach der Katastrophe war ich in Fukushima. Auf dem Weg zum Reaktor fuhren wir durch menschenleere Dörfer und Siedlungen. Links und rechts der Straße türmten sich Plastiksäcke, in denen verseuchte Erde gelagert wurde. Rund um das Kraftwerk standen riesige Anlagen mit Tanks für das radioaktiv verseuchte Wasser. Diese Bilder vergisst man nicht. Ob es jemals wieder normales menschliches Leben in der Gegend geben kann, ist fraglich.

 
 

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