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Bereit, auf Jazz zu verzichten / Russischer Dokumentarfilmer

29.07.2022NewstazBarbara Oertel —   –  Details

Witali Manski ist

Sie glauben also an einen Sieg der Ukraine? — Eine andere Entwicklung kann ich mir nicht vorstellen. Ein Sieg bedeutet eine Niederlage von Putins Armee. Diese geschlagene Armee muss nach Russland zurückkehren und der Staatsmacht Fragen stellen. Als Ergebnis dieses Plebiszits muss sich das Land verändern. Sollte das nicht der Fall sein, wird Russland eine Bedrohung für die Welt bleiben.

 

Witali Manski ist eine Stimme aus dem Exil, die auf die Missstände in der russischen Gesellschaft und die Macht des Putinschen Medienapparates hinweist. — taz: Herr Manski, Sie leben bereits seit 2014 in Lettland. Wie blicken Sie auf den aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine? — Witali Manski, russischer Filmemacher, seit 2014 in Lettland — Witali Manski: Eines mal vorweg: Ich lebe seit 2014 hier, weil der Krieg für mich schon 2014 begonnen hat. Viele haben mich damals nicht verstanden, als ich gesagt habe, der Krieg, den wir jetzt haben, sei unausweichlich. Selbst meine liberalen Kol le g*in nen in Russland haben mir vorgeworfen, ich würde emotional überreagieren. — Viele von ihnen sind jetzt übrigens auch emigriert. Bis dahin haben sie erfolgreich Filme, Serien oder sonst irgendetwas für die russische Fernsehindustrie gemacht. Aber auch viele Let t*in nen konnten damals nicht nachvollziehen, warum ich Russland verlassen habe. Sie fragten, warum ich in dieses kleine langweilige Lettland gekommen sei.

 
 

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