Was hat Ihre Begeisterung für klassische Musik geweckt? Zuerst das Gitarrenspiel: Bach war das Spannendste und klang am besten. Später – in entdeckungshungrigen Jahren, die immer noch anhalten – die Unerschöpflichkeit der Klänge: Von Guillaume de Machaut bis Luigi Nono steckt alles voller Abenteuer. Jedes Stück eine neue Welt. Das ging mir aber stets genauso mit Jazz. Die Musik von Duke Ellington, John Coltrane oder Keith Jarrett ist hoch anspruchsvoll und daher eine andere Art klassischer Musik (und Jazz faszinierte mich schließlich auf der Gitarre genau so wie Bach; ich kann aber beides nicht richtig spielen).Was fasziniert Sie an der Radioarbeit? Dass bei der Radioarbeit das Ohr das letzte Wort hat.Wie retten Sie die Situation, wenn die Technik im Studio einmal aussteigt? Dann vertraue ich auf das, was im Jazz so wichtig ist: Improvisation.Welche zeitgenössische oder historische Musikerpersönlichkeit würde Sie besonders für ein Interview reizen und warum? Noch mehr als jeder Musiker der Filmemacher Jacques Tati: Wenn er am Radio-Mikrophon so wenig geredet hätte wie in seinen Filmen – das wäre richtig aufregend geworden. Außerdem finde ich die Musik und Geräusche in seinen Filmen atemberaubend schön eingesetzt: Filme fürs Ohr.
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