17.04.2021 – Kulturfeature – WDR 3 – Stefan Zednik — – Details
Joseph Beuys
Zunächst scheint es wie eine Erkältung, vielleicht eine Grippe. Doch dann wird klar, dass das Virus ihn zu einem Kampf zwingt, der bis an die Grenze des Lebens führt. Wahrscheinlich hat er sich in einer Bäckerei beim Brötchenholen infiziert. Aber sicher ist sich der Autor dieses Berichts nicht. Seine Erzählung handelt von den Erfahrungen einer schweren Corona-Erkrankung. Und von den Mühen, gesund zu werden.Es beginnt mit einem leichten Frösteln und trockenem Husten, eine Erkältung scheint im Anflug zu sein. Doch was folgt, ist die unfreiwillige Reise in ein bislang unbekanntes Land, eine beinahe tödliche Reise, deren wichtigster Halt die Intensivstation eines Berliner Krankenhauses sein wird. Der Autor hat diese und weitere Stationen am eigenen Leib, mit dem eigenen Körper erlebt, er beschreibt die Tortur nicht aus der Perspektive medizinischer Diagnose oder statistischer Daten. Sondern aus der Sicht des eigenen Erlebens: die Ungewissheit, sich infiziert zu haben, die Ungeduld eines verunsicherten Umfelds, die Dramatik, ein Notfall zu sein, das Leben als isolierter Intensivpatient. Und die Anstrengung, das Atmen neu zu lernen, Voraussetzung aller Versuche wieder ins Leben zurück zu gelangen.
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