Jazzy Diaspora oder: Die Geburt eines säkularen Juden – Paul Brody

20.02.2021KulturfeatureWDR 3Nikolai von Koslowski

Paul Brody

In den 1990ern zieht der amerikanische Jazztrompeter Paul Brody nach Berlin. Trotz jüdischer Eltern versteht er sich selbst nicht als Jude. Erst die Klezmer-Musik bringt ihn dazu, sich mit seiner Familiengeschichte zu beschäftigen. Als Paul Brody in den 1990er Jahren von Boston nach Berlin kommt, stellt er sich als kalifornischen Dada-Jazztrompeter vor. Denn in Kalifornien wuchs er auf. Seine jüdische Mutter stammte aus Wien und floh 1939 mit einem Kindertransport vor den Nazis. Sein Vater war Sohn jüdisch-orthodoxer Einwanderer aus der Ukraine. Doch seine Eltern lehnten jede religiöse Kindererziehung ab. Sich selbst also als jüdischen Musiker zu betrachten, auf die Idee kommt Paul nicht. Eher zufällig landet er in einer Klezmer-Band und gibt selbst Klezmer-Unterricht. Durch die Musik beginnt sich sein Blick auf die eigene Geschichte zu verändern. Kann man Klezmer unabhängig von seinem religiösen Kontext spielen? Und was ist das überhaupt: jiddische Musik?

 
 

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