Geoff Nicholson, Autor düsterer Comic-Romane, stirbt im Alter von 71 Jahren

09.03.2025News: NachrufeThe New York TimesTrip Gabriel —   –  Details

Geoff Nicholson

In mehr als einem Dutzend Büchern schuf er Charaktere, die von Landkarten, Stadtspaziergängen, sexuellen Fetischen und VW Käfern besessen waren. — Geoff Nicholson im Jahr 2023. Seine Romane mit ihren weit hergeholten Handlungen und Charakteren, die oft mit dem Cartoonhaften flirteten, zogen eine treue Leserschaft an. — Geoff Nicholson, dessen düster-komische literarische Romane und vielseitige Sachbücher voller Figuren waren, die durch ihre Obsessionen geprägt waren – Kartografie, VW Käfer, Stadtspaziergänge, Witze und sexuelle Fetische, von denen viele auch Nicholsons eigene Interessen waren – starb am 18. Januar im englischen Colchester, nordöstlich von London. Er wurde 71 Jahre alt. — Sein Tod im Krankenhaus sei auf chronische myelomonozytäre Leukämie zurückzuführen, sagte seine Partnerin Caroline Gannon. Es handele sich um eine seltene Knochenmarkskrebsart, die allerdings, wie Herr Nicholson bissig bemerkte, «offensichtlich nicht selten genug» sei. — In Romanen mit weit hergeholten Handlungssträngen und Charakteren, die oft mit cartoonhaften und stilisierten Dialogen im Noir-Stil flirteten, schrieb Herr Nicholson mit Verve und beißendem Witz und konnte mit seinem umfangreichen Werk eine treue, wenn nicht sogar große Leserschaft gewinnen. — Auf seinem Facebook-Profil gab es einst eine Liste mit Büchern, die er «gelikt» hatte. Die ersten beiden Titel lauteten «Gravity›s Rainbow» und «The Big Sleep», eine Zusammenfassung seines eigenen Werks der hochgestochenen Plünderung der Populärkultur. — Herr Nicholson war ein Wortwitzbold, sowohl in anspruchsvoller Belletristik als auch in eher prosaischen Texten. Für die «Über»-Seite seiner Website kommentierte er seinen eigenen Wikipedia-Eintrag. Als Antwort auf die Behauptung von Wikipedia, sein Werk sei im Vergleich zu dem von Kingsley und Martin Amis, Will Self und Zadie Smith «positiv» bewertet worden, schrieb Herr Nicholson: «Ich kann mich nicht erinnern, dass mich jemals jemand mit Kingsley Amis verglichen hat, aber ich vermute, es könnte sein.» — Eine Person, die ihn mit Kingsley Amis, dem britischen Satiriker der Jahrhundertmitte, verglich, war die New York Times-Kritikerin Michiko Kakutani, die 1997 eine Rezension von Nicholsons bekanntestem Roman «Bleeding London» schrieb. (…)

 
 

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