04.03.2025 – News – Spiegel Online – N.N. — – Details
US-Botschaft in Warschau
US-Präsident Trump kappt die Militärhilfen für die Ukraine. Aus dem Republikaner-Lager bekommt er dafür Applaus – doch Demokraten und Verbündete in Europa sind entsetzt. Die ersten Reaktionen. — Demonstration gegen Trumps Entscheidung vor der US-Botschaft in Warschau. — Drei Jahre nach Kriegsbeginn stellen die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine zunächst ein. Der Schritt von US-Präsident Donald Trump war so befürchtet wie absehbar. — Die übrige westliche Welt zeigt sich vom Vollzug nun dennoch empört. Ein Überblick. — Frankreich hat die Entscheidung der USA scharf kritisiert. Dies erschwere es, einen Frieden zu erreichen, sagt der französische Europa-Staatssekretär Benjamin Haddad dem Sender France 2. Grundsätzlich rücke eine Entscheidung, die Waffenlieferungen an die Ukraine auszusetzen, einen Frieden weiter in die Ferne, «denn sie stärkt nur die Position des Aggressors vor Ort, das ist Russland«.
»Absolut hirnverbrannt«Einen ähnlichen Ton fand auch der ukrainische Abgeordnete Oleksandr Merezhko gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. «Das sieht richtig schlimm aus. Es sieht so aus, als wolle er (Trump) uns in Richtung Kapitulation drängen.« So würden nur einseitig die Ziele von Kremlchef Wladimir Putin erfüllt. Der BBC sagte Merezhko zugleich, er frage sich, als welcher US-Präsident Trump damit in die Geschichte eingehen werde. — Aus den USA hingegen kommt bisher Zustimmung – zumindest aus dem Republikaner-Lager. Die Senatorin Susan Collins sagte, die USA sollten nun ihre «Bemühungen« nicht stoppen. Für die Ukraine sei es ein kritischer Moment. «Es sind die Ukrainer, die hier Blut vergießen.« — Steven Pifer, ehemaliger US-Botschafter in der Ukraine unter Bill Clinton, nannte die Entscheidung hingegen «absolut hirnverbrannt«. «Das wird bald einen echten Effekt auf dem Schlachtfeld haben«, warnte Pifer. Trump rede immer über Deals, aber nutze bisher nichts, um auch Russland in Verhandlungen zu zwingen. Es sehe so aus, als zeige er Härte nur gegenüber «der falschen Partei« – eben der Ukraine. — Auch die demokratische Senatorin Jeanne Shaheen warnte vor verheerenden Entwicklungen: «Trump hat die Tür aufgeschlagen, damit Putin seine Gewalttaten gegen unschuldige Ukrainer weiter eskalieren kann.« — In Moskau frohlockte man ob der Ankündigung aus Washington. «Die Details bleiben abzuwarten, aber wenn es wahr ist, ist es eine Entscheidung, die tatsächlich das Kiewer Regime in Richtung eines Friedensprozesses bewegen kann«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. — Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version haben wir die Demonstration in der Bildunterschrift falsch verortet, sie fand in Warschau statt. Wir haben den Fehler korrigiert.
SK-news