Selenskyj nennt Trump-Äußerungen »russische Desinformation«

19.02.2025NewsSpiegel OnlineN.N. —   –  Details

Selenskyj Statement vs. Trump

Nach Aussagen zu Kriegsschuld in der Ukraine / Ungewöhnlich deutlich stellt sich das Staatsoberhaupt der Ukraine gegen Donald Trump: Der US-Präsident sei von russischen Fake News beeinflusst. Nur so seien Falschbehauptungen über Selenskyjs Beliebtheit zu erklären. — Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Vorwürfe seines US-amerikanischen Amtskollegen Donald Trump zu seinen angeblich niedrigen Beliebtheitswerten zurückgewiesen. «Wenn mich jemand gerade jetzt austauschen will, dann klappt das eben jetzt nicht«, unterstrich Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Kyjiw und verwies auf Zustimmungswerte von über 50 Prozent in mehreren Umfragen. — Der ukrainische Staatschef erklärte, Trumps Behauptung, seine Zustimmungsrate liege bei nur vier Prozent, sei eine russische Desinformation. «Wir haben Beweise dafür, dass diese Zahlen zwischen Amerika und Russland diskutiert werden. Das heißt, Präsident Trump… lebt leider in diesem Raum der Desinformation«, sagte Selenskyj im ukrainischen Fernsehen. — So deutlich hat sich Selenskyj bislang nicht gegenüber Trump geäußert. Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage attestierte Selenskyj 57 Prozent Zustimmung. Diese Umfrage war von dem anerkannten Kyjiwer Internationalen Institut für Soziologie vorgenommen worden.

Selenskyj: Seltene Erden nur gegen Sicherheitsgarantien Auch den Vorwurf zu angeblich versickerten US-Hilfen wies er zurück. «Der Krieg hat uns 320 Milliarden US-Dollar gekostet, 120 kamen von uns. 200 sind von den USA und der EU«, sagte der ukrainische Staatschef zu ausländischen Waffenlieferungen. Hinzu kämen noch etwas mehr als 100 Milliarden US-Dollar an Budgetunterstützung, Waffenlieferungen und humanitärer Hilfe. — Dass Trump im Gegenzug Rohstoffe aus der Ukraine im Wert von 500 Milliarden US-Dollar fordert, bezeichnete Selenskyj als »unseriös«. »Wir sind bereit für ein ernsthaftes Dokument, aber wir brauchen Sicherheitsgarantien«, betonte Selenskyj. An dem Vertrag, der unter anderem einen US-amerikanischen Zugriff auf ukrainische Rohstoffe vorsieht, werde weiter gearbeitet. — Für den Fall des Nichtbeitritts zur Nato brauche die Ukraine zudem Waffen und Finanzierung für ihre Armee. Selenskyj hob erneut hervor, dass eine verlässliche Flugabwehr allein von den USA bereitgestellt werden könne. Zudem drängte er auf eine Stationierung ausländischer Truppen. »Wir sind bereit zu einem Dialog über die Zahl«, sagte der Präsident. — Die Ukraine wehrt sich seit knapp drei Jahren gegen die russische Invasion.

 
 

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