Jazz-Ikone Ernst-Ludwig Petrowsky wäre 90 Jahre alt geworden

10.12.2023NewsMDR-KulturBert Noglik —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

Mit Saxophon, Klarinette, enormer Kreativität und Menschlichkeit prägte Ernst-Ludwig Petrowsky den deutschen Jazz – ob in der DDR oder nach der Wiedervereinigung. Am 10. Dezember hätte der im Juli 2023 verstorbene Musiker seinen 90. Geburtstag gefeiert. Eine Würdigung von Jazz-Experte Bert Noglik.

Der Jazzmusiker Ernst-Ludwig Petrowsky hätte am 10. Dezember seinen 90. Geburtstag gefeiert.

 

Der Saxophonist und Klarinettist hat den deutschen Jazz in der DDR und auch später geprägt.

 

Besonders intensiv war die musikalische Zusammenarbeit mit seiner Lebensgefährtin Uschi Brüning. — Am 10. Dezember wäre der Saxophonist und Klarinettist Ernst-Ludwig Petrowsky 90 Jahre alt geworden. Wie kaum ein anderer verkörperte er Kontinuität und Integrität im deutschen Jazz. Von seinen Freunden und Kollegen «Luten» genannt, starb Petrowsky im Juli dieses Jahres nach langer, schwerer Krankheit in Berlin. Mit seinem Schaffen hat er den Jazz in der DDR maßgeblich mitgeprägt – und darüber hinaus internationale Anerkennung gefunden. — Jazzer voller Leidenschaft und Vorbildwirkung Petrowsky war vielen ein großes Vorbild, galt als Vaterfigur und wirkte als Wegbereiter. Er spielte Jazz mit einer Leidenschaft, mit der er andere ansteckte und ermutigte, aber auch mit einer Entschlossenheit, mit der er die Entwicklung vorantrieb. — Der Jazzmusiker Ernst-Ludwig Petrowsky hätte am 10. Dezember seinen 90. Geburtstag gefeiert.

 

Der Saxophonist und Klarinettist hat den deutschen Jazz in der DDR und auch später geprägt.

 

Besonders intensiv war die musikalische Zusammenarbeit mit seiner Lebensgefährtin Uschi Brüning. — Am 10. Dezember wäre der Saxophonist und Klarinettist Ernst-Ludwig Petrowsky 90 Jahre alt geworden. Wie kaum ein anderer verkörperte er Kontinuität und Integrität im deutschen Jazz. Von seinen Freunden und Kollegen «Luten» genannt, starb Petrowsky im Juli dieses Jahres nach langer, schwerer Krankheit in Berlin. Mit seinem Schaffen hat er den Jazz in der DDR maßgeblich mitgeprägt – und darüber hinaus internationale Anerkennung gefunden. — Jazzer voller Leidenschaft und Vorbildwirkung Petrowsky war vielen ein großes Vorbild, galt als Vaterfigur und wirkte als Wegbereiter. Er spielte Jazz mit einer Leidenschaft, mit der er andere ansteckte und ermutigte, aber auch mit einer Entschlossenheit, mit der er die Entwicklung vorantrieb.

«Ich habe nur immer das Ziel gesehen. Und ich habe es mir wirklich schwer gemacht, kann ich jetzt, heute sagen. Damals habe ich gedacht, das muss so sein. — Ernst-Ludwig Petrowsky

Petrowsky blieb unverwechselbar in den unterschiedlichsten Stilbezirken – in den freien Improvisationen des Globe Unity Orchestra ebenso wie im swingenden Idiom der George Gruntz Concert Jazz Band.

Enge Zusammenarbeit mit Lebensgefährtin Uschi Brüning Besonders am Herzen lag ihm die musikalische Partnerschaft mit seiner Lebensgefährtin, der Sängerin Uschi Brüning – das «Duo für Stimmband und Bambusblatt», wie Petrowsky zu sagen pflegte. — Er begeisterte sich für den menschlichen Aspekt dieses Zusammenseins: «Wir bringen uns ein und merken, dass uns da etwas entgegenkommt vom Publikum. Dass die also doch wieder – uns Hoffnung machend – nicht nur computergestylte Sounds wollen, sondern die Menschlichkeit eines nicht-technikgestylten Ensembles, in dem Fall dieses Duos. Was natürlich besonders auf den Punkt gebracht ist, weil es keine Rhythmusgruppe gibt, sondern nur zwei Leute – eine Stimme und ein Instrument. Und das ist natürlich auf den Punkt gebrachte Menschlichkeit eines wie auch immer gearteten Musik- oder Jazzensembles.»

Künstlerische Wahrhaftigkeit Petrowsky hat Jazz nicht nur gespielt, er hat ihn gelebt – mit Leib und Seele, mit Body and Soul. Mit seiner kreativen Energie hat er sich stets dem Neuen verpflichtet gefühlt und beständig auch mit jüngeren Musikern zusammengearbeitet. — Wie immer sich der Jazz hierzulande weiterentwickeln mag, er wird sich am Anspruch von Petrowsky messen müssen – nicht im stilistischen Sinne, sondern in der Abkehr von der Beliebigkeit und der Hinwendung zu künstlerischer Wahrhaftigkeit. —

 
 

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