04.12.2024 – News – NZZ – Thomas Ribi — – Details
Jean-Paul Sartre
… Zwei Monate später begann die Offensive der RAF — Deutschland, Dezember 1974: Die Gefangenen der Rote-Armee-Fraktion (RAF) kämpfen mit einem Hungerstreik gegen angeblich unmenschliche Haftbedingungen. — Eine fast perfekte Inszenierung: Jean-Paul Sartre und Andreas Baaders Anwalt Klaus Croissant bei der Ankunft in der Haftanstalt Stuttgart-Stammheim. — Es war Ulrike Meinhofs Idee. Im Oktober 1974 schrieb die RAF-Terroristin einen Brief an Jean-Paul Sartre und bat ihn um einen Gefallen. Der linke Philosoph und Schriftsteller war eine Ikone der revolutionären Marxisten, meldete sich in der Öffentlichkeit immer wieder mit ebenso kämpferischen wie unbedachten Statements zu Wort und galt dennoch bis in bürgerliche Kreise als etabliert. 1964 hatte ihm die Schwedische Akademie den Nobelpreis für Literatur zugesprochen. Er hatte abgelehnt. Weil er nicht von einer konservativen Institution vereinnahmt werden wolle, sagte er. (…)
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