‹Songfest› und mehr Liedhaftes aus den USA

26.09.2024Stimmen hörenÖ1N.N. —   –  Details

Leonard Bernstein

Leonard Bernstein und Aaron Copland, Samuel Barber und Gian Carlo Menotti zwischen «einschmeichelnd» und «effektvoll». — Leonard Bernsteins selbstgestellte Lebensaufgabe ist immer gegenwärtig: «Six Characters in Search of an Opera», analog zu Luigi Pirandellos «Sechs Personen suchen einen Autor», sollte die Kantate auf US-amerikanische Poesie aus 3 Jahrhunderten ursprünglich heißen, die dann, 1977, als «Songfest» Premiere hatte. Kaleidoskophaft die in den Texten aufblitzenden Themen, eklektisch, amüsant, mitreißend die musikalische Umsetzung – ein Renner. Und sofort auch von Bernstein, dem Dirigenten, für die «Ewigkeit» eingespielt. Im Kleeblatt nordamerikanischer Komponisten des 20. Jahrhunderts in dieser Sendung ist Gian Carlo Menotti der Außenseiter. Erstens war ihm die Oper als Genre kein «Problem», andererseits blieb er stilistisch immer mit einem Bein in Puccinis Italien… auch in seinem schmelzenden «Notturno» für Sopran und Instrumentalensemble. Samuel Barber wiederum ging stärker ins Symphonische, um den Preis, nur selten das «breite» Publikum zu gewinnen. «Knoxville: Summer of 1915», ein rhapsodisches Spiel mit Orchester- und Gesangstext-Klangfarben, gehört zu Barbers Suggestivstem, das eine Eileen Farrell, eine Leontyne Price brillieren ließ. Schließlich, anfangs Leonard Bernstein sehr fördernd, später von ihm gefördert, Aaron Copland. Blendend instrumentierte, mit Versatzstücken der Populärmusik spielende Orchesterpartituren machten Copland berühmt, seine Oper «The Tender Land» bleibt ein ewiger Geheimtipp. Von William Warfield bis Samuel Ramey von vielen US-Bassbaritonen geliebt: Coplands folkloristische «Old American Songs», deren erste Serie allerdings Peter Pears und Benjamin Britten aus der Taufe hoben.

 
 

SK-