Rebecca Horn, rätselhafte Künstlerin mit theatralischem Flair, stirbt im Alter von 80 Jahren

13.09.2024News: NachrufeThe New York TimesWill Heinrich —   –  Details

Rebecca Horn

Ihre weithin ausgestellten Arbeiten in den Bereichen Skulptur, Performance, Film und mehr stellten nicht so sehr etwas Bestimmtes dar, als dass sie vielmehr ein Erlebnis hervorriefen. — Rebecca Horn im Jahr 2012. Zu ihren Arbeiten gehörten die Schaffung kinetischer Skulpturen, die Regie von Spielfilmen und das Anfertigen abstrakter Mixed-Media-Zeichnungen. — Rebecca Horn, eine Künstlerin, die in ihren Skulpturen, Performances, Zeichnungen, Gedichten und Filmen theatralisches Flair, einen ausgeprägten, wenn auch paradoxerweise selbsternsten Sinn für Humor und einen Unterton der Furcht einfließen ließ, starb am 6. September in ihrem Haus in Bad König. Sie wurde 80 Jahre alt. — Ihr Galerist in New York, Sean Kelly, bestätigte den Tod. Er sagte, ihr Gesundheitszustand habe sich seit ihrem Schlaganfall im Jahr 2015 verschlechtert. — Eines von Frau Horns bekanntesten Werken war «Einhorn» (1970), das sie während ihres Kunststudiums in Hamburg konzipierte. Es ist zugleich Skulptur, Kostüm, Performance und vielleicht nicht zuletzt ein scherzhaftes, aber anzügliches Wortspiel mit dem Namen der Künstlerin. Es besteht aus einem geraden weißen Holzhorn mit einer ausgestellten Basis, die mit einem weißen Stoffgeschirr verbunden ist. Frau Horn überredete einmal eine große Klassenkameradin, den Tag mit Horn und Geschirr allein durch die Landschaft zu laufen.

— – In einem Interview, das im Katalog ihrer Ausstellung im Guggenheim Museum in New York aus dem Jahr 1993 erschien, erinnerte sich Frau Horn daran, dass zwei Jäger, die auf Fahrrädern an der Aufführung vorbeikamen, «buchstäblich vor Unglauben herunterfielen». — Nach «Unicorn» schuf Frau Horn weitere surreale, beunruhigende Skulpturen zur Körpermodifikation, etwa ein Paar verlängerte « Fingerhandschuhe « aus Balsaholz, Masken aus Federn und eine mit Bleistiften bedeckte Maske im BDSM-Stil. Sie schuf kinetische Skulpturen, darunter ein scheinbar explodierendes, umgedrehtes Klavier (« Concert for Anarchy «); sie führte Regie bei Spielfilmen, darunter einer Komödie mit Donald Sutherland in der Hauptrolle über eine Frau, die von Buster Keaton besessen ist (« Buster›s Bedroom «, 1991); sie fertigte stilvolle Konstruktionen aus Spiegeln und Zweigen an und fertigte wehmütige, abstrakte Zeichnungen mit verschiedenen Medien an. — Eines der bekanntesten Stücke von Frau Horn war «Einhorn», das zugleich Skulptur, Kostüm und Performance ist. (…)

 
 

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