Eliyahu Rips, der behauptete, Geheimcodes in der Thora gefunden zu haben, stirbt mit 75 Jahren

30.08.2024News: NachrufeThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Eliyahu Rips

Seine Arbeit bildete die Grundlage für den Weltbestseller «Der Bibelcode», den er später allerdings als unwissenschaftlich ablehnte. — Mit seinem weißen Bart und dem breitkrempigen Hut schien Eliyahu Rips die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und jüdischer Mystik zu verkörpern. — Es klingt wie eine Schlagzeile aus einem Supermarkt-Boulevardblatt: 1994 behaupteten drei israelische Forscher, sie hätten in der Genesis, dem ersten Buch des Alten Testaments, einen Geheimcode gefunden. — Aber das war keine Junk Science. Der Artikel, in dem sie ihre Ergebnisse vorstellten, erschien in einer angesehenen, von Experten begutachteten Zeitschrift. Und der akademische Ruf der drei Autoren – Eliyahu Rips, Yoav Rosenberg und Doron Witztum – war einwandfrei, insbesondere der von Dr. Rips. — Als Kind von Holocaust-Überlebenden in Lettland war er ein mathematisches Wunderkind. Er hatte an der Hebräischen Universität in Jerusalem promoviert und auch seine berufliche Laufbahn dort verbracht, wo er durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der geometrischen Gruppentheorie bekannt wurde. — Er war außerdem davon überzeugt, dass man mit statistischen Werkzeugen und neueren, leistungsstärkeren Computern, die in den 1980er Jahren auf den Markt kamen, die verborgenen Bedeutungen der Bibel entschlüsseln könnte. Er tat sich mit seinen beiden Partnern zusammen, um diese zu entschlüsseln. Ihr wichtigster Fund waren die Namen von 32 jüdischen Gelehrten im Text, zusammen mit ihren Geburts- bzw. Todesdaten. Einige der Gelehrten hatten Tausende von Jahren nach der Entstehung der Genesis gelebt. (…)

 
 

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