‹Ich habe mich selbst am Kragen gepackt, wie Münchhausen, der sich aus dem Sumpf zieht› /

14.08.2024NewsZeitMagazinAnna Kemper und Alard von Kittlitz —   –  Details

Klaus Kordon

Der Jugendbuchautor Klaus Kordon verlor früh seine Eltern, wurde ins Kinderheim gesteckt, er saß ein Jahr in Stasi-Haft – und sagt dennoch, er habe im Leben vor allem Glück gehabt. Interview: Anna Kemper und Alard von Kittlitz «— Ich denke, dass man gerade als junger Mensch die Wirklichkeit begreifen muss.» «Klaus Kordon wurde 1943 in Berlin geboren, als Sohn einer Kneipenbesitzerin. Der Jugendbuchautor spricht über das Pech in seiner Kindheit, seine Zeit im Gefängnis und über ein Mädchen, das er mit 18 Jahren kennenlernte und das er noch heute liebt. «ZEITmagazin: Herr Kordon, bevor wir zu Ihnen gekommen sind, waren wir in den Straßen Ihrer Kindheit spazieren, in Prenzlauer Berg. Wir haben Ihnen Fotos mitgebracht. Dieses Haus erkennen Sie sicher sofort. «Klaus Kordon: Klar: Raumerstraße, Ecke Prenzlauer Allee. In meiner Kindheit, ich bin ja 1943 geboren, war das Haus noch mit Stuck verziert. Im Erdgeschoss war die Kneipe, die meine Mutter betrieben hat, und im ersten Stock war unsere Wohnung, die sie kaum benutzen konnte, weil sie immer in der Kneipe war. Oben in dem Türmchen hat einer Tauben gezüchtet, Tauben waren nach dem Krieg eine Ernährungsquelle. Man musste viel spucken, weil so viele Knöchlein drin waren, war nicht gerade mein Traumgericht, aber man musste ja irgendwas essen. (…)

 
 

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