20.08.2024 – Punkt eins – Ö1 – Philipp Blom — – Details
Wissenschaft / Diskurs
Fortschritt in einer freien Gesellschaft: Impulse vom Europäischen Forum Alpbach. Gäste: Prof. Dr. Josef Mitterer, Universität Klagenfurt; Dr. Katharina Neges, TU Graz — Nicht erst seit Covid macht sich in westlichen Gesellschaften zunehmend Wissenschaftsskepsis breit. Gerade den Naturwissenschaften wird vorgehalten, unbewiesene Theorien als Wahrheit zu verkaufen und überhaupt nur die Interessen von Regierungen oder internationalen Eliten zu vertreten und die Wahrheit dabei bewusst zu verschleiern oder zu verzerren, von Daten zur Klimakrise bis hin zu medizinischen Durchbrüchen. — Höchste Zeit also, über Wahrheit und Wissenschaft zu sprechen, sagen Katharina Neges, Senior Scientist an der TU Graz und Professor Josef Mitterer von der Universität Klagenfurt. Wissen muss immer überprüft und kritisiert werden, aber wo endet notwendige Kritik und wo beginnen Verschwörungstheorien? Ist Wissenschaft eine Methode, die objektive Wirklichkeit zu entdecken oder zu beschreiben? — Sicherlich sind soziale Bedingungen, Finanzierung, kulturelle Vorurteile und Marktfaktoren mit entscheidend dafür, in welche Richtungen geforscht wird und wie Daten gelesen und dargestellt werden. Das erläutern die beiden Forschenden in einem Seminar, das im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach das Wissen der Wissenschaft untersucht. Wie sinnvoll ist es also, im Kontext der Wissenschaft überhaupt von Wahrheit zu sprechen, wenn alles Wissen falsifizierbar und vorläufig ist? Was ist der Unterschied zwischen Theorie und Wirklichkeit und ist es überhaupt möglich, das zu beschreiben? Gibt es nur eine Wahrheit, oder mehrere, und ist die Naturwissenschaft längst in eine Krise des Wissens gestürzt?
SK-