18.08.2024 – Menschenbilder – Ö1 – Petra Herczeg und Rainer Rosenberg — – Details
Maria Lassnig
Sie war eine herausragende Vertreterin der zeitgenössischen Kunst in Österreich. Der Spielfilm — Mit einem Tiger schlafen», der zehn Jahre nach Maria Lassnigs Tod ins Kino kam – in der Regie von Anja Salomonowitz, mit Birgit Minichmayr in der Hauptrolle – und die Resonanz darauf unterstrichen noch die Bedeutung der Künstlerin für ihr Heimatland und darüber hinaus. — 2013, ein Jahr vor ihrem Ableben, wurde Maria Lassnig bei der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Anerkennung war spät gekommen, auch das Malen selbst wurde ihr nicht — in die Wiege gelegt». In ihrer Jugend bekam sie wenig Kunst zu sehen, den Zugang zum Malen hat sie sich erst nach und nach — erobert». — Maria Lassnig wurde am 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld in Kärnten geboren. In den — Menschenbildern» sagte sie über ihre Kindheit unter anderem: — Ich kann mich noch erinnern, wie Schüler von anderen Klassen zu mir gesagt haben ›Maria, du weißt gar nicht, wie gut du bist.› – Habe ich wirklich nicht gewusst. Ich leide noch immer unter Verkennung und so weiter. Ich war schon sehr verkannt – sogar von meiner Mutter. Ich kann mich erinnern, wie meine Mutter einmal die Augen aufgerissen hat, als ich zu sprechen angefangen habe. Ich habe ja fast nix geredet – weil meine Großmutter ein armes Weibel war. Die hat nichts gesprochen, die hat nur gearbeitet. Ich bin ohne Sprache aufgewachsen, nicht?! Einmal habe ich einfach wirklich zu sprechen angefangen, da hat mich irgendetwas interessiert – meine Mutter ist im Bett gelegen und ich bin vor ihr gestanden und hab zu reden angefangen. Plötzlich hat sie wirklich die Augen aufgerissen und hat gesagt: ›Du bist ja g›scheit!› — In den — Menschenbildern», die zum ersten Mal 2005 ausgestrahlt wurden, sprach Maria Lassnig auch über ihre abenteuerliche Reise nach Wien im Jahr 1945, über die Zeit in der Galerie nächst St. Stephan, über die Reise mit Arnulf Rainer zu den Surrealisten in Paris, ihre Zeit als Professorin an der Angewandten in Wien und auch über ihren Umgang mit Zeit: — Man muss Zeit verschwenden können. Man muss eine Fülle von Zeit haben, damit man etwas machen kann. Das ist der richtige Luxus.»
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