Marode Hütten, zerfallende Wege / Wie geht es der alpinen Infrastruktur?

14.08.2024Punkt einsÖ1Alexander Musik. —   –  Details

Alpen-Blick

Wie geht es der alpinen Infrastruktur? Gäste: Prof. Dr. Ulrike Pröbstl-Haider, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Universität für Bodenkultur (Boku); Dr. Wolfgang Schnabl, Präsident des Alpenvereins — Die Sommer-Ausgabe seines Magazins «Bergauf» betitelte der Österreichische Alpenverein ungewohnt drastisch: «Abbruchstimmung» heißt es da, von einem «Notruf aus den Alpen» ist die Rede, und vor dem Hintergrund einer wetterumtosten Berghütte prangt symbolisch rot-weißes Baustellen-Absperrband. Hintergrund laut Alpenverein: So manche Schutzhütte sei altersschwach und brauche dringend eine Sanierung, was bei «explodierenden Baupreisen im Hochgebirge» und «zunehmenden Wegeschäden infolge der Klimakrise» nicht mehr bezahlbar sei. — Es geht wieder einmal ums Geld, das nun der Staat zuschießen soll, damit die Infrastruktur der alpinen Landschaft nicht weiter bedroht wird. Schließlich arbeiten díe Wege- und Hüttenwarte, die in Österreich ein Wegenetz von 26.000 km mit über 100.000 Schildern und 225 Hütten betreuen, ehrenamtlich. Und auf die Ehrenamtlichen kommt immer mehr Arbeit zu, wenn etwa Hüttenzugangswege durch Wetter-Ereignisse beschädigt oder durch Überlastung ausgetreten sind. — Bei den Hütten gehe es um mehr als den Schutz vor den Unbilden der Natur, betont Alpenvereinspräsident Dr. Wolfgang Schnabl: «Hütten fungieren als Herzstücke des sozialen Austauschs, an denen Wanderer aus aller Welt zusammenkommen und ihre Erfahrungen und Erlebnisse teilen und Vorurteile abbauen können». Gespräche, so Schnabl, die zur Bildung eines gemeinsamen Bewusstseins beitragen und das Verständnis und die Wertschätzung für die Natur und ihren Zauber fördern. — Dieses völkerverbindende und naturnahe Narrativ stand nicht von Anfang an im Vordergrund. Ende des 19. Jahrhunderts ging es nicht um die Erfindung des «sanften Tourismus», sondern um die «Erschließung» des Alpenraums mit dem Ziel, den Weg zum jeweiligen Gipfel (inklusive Gipfelkreuz) zu erleichtern.

 

 
 

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