Heuer 50 geworden und in Würde gealtert / Donnie Fritts und sein Solodebütalbum ‹Prone to lean› aus dem Jahr 1974

19.07.2024SpielräumeÖ1N.N. —   –  Details

Donnie Fritts

Mittlerweile hat sich die recht treffende Bezeichnung «Country Soul» eingebürgert für das Stilhybrid, das weiße Musikerinnen und Musiker unter dem Einfluss des schwarzen R&B und Soul ab den späten 60er Jahren in Alabama entwickelten, genauer in den 1959 gegründeten Fame Studios in Muscle Shoals und vor allem im eine Dekade jüngeren Muscle Shoals Sound Studio in Sheffield, Colbert County. «Hier arbeiteten weiße Sessionmusiker, die teilweise auch begnadete Songwriter waren, eng mit schwarzen Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Hier entstanden Hits für afroamerikanische Stars wie Arthur Alexander, Wilson Pickett, Otis Redding, Aretha Franklin und viele mehr. Hier wurden im von Rassismus geprägten US-amerikanischen Süden nicht nur Genregrenzen verschoben und aufgeweicht, sondern auch die damals noch gesellschaftlich einzementierten Standards der Rassentrennung. «Der in Florence, Alabama, geborene Schlagzeuger, Keyboarder und Sänger Donnie Fritts (1942-2019) war einer jener vielseitigen und vielbeschäftigten Musiker und Songwriter, die den berühmten «Muscle Shoals Sound» prägten. Vier Dekaden lang schlug er auch in der Band des Countrystars Kris Kristofferson in die Tasten. Und so dachte er erst 1974 daran, selbst ein Album unter eigenem Namen und in eigener Sache zu veröffentlichen: «Prone to lean», ein glänzendes Paradestück des funkig-erdigen Country Soul, das heute noch so frisch klingt wie damals vor 50 Jahren.

 
 

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