Mutterliebe – Wie Frauen mit einem Mythos ringen

15.07.2024WissenSWR KulturMarie-Dominique Wetzel —   –  Details

Super-Mama

Nicht nur am Muttertag feiern wir die Super-Mama, immer für ihre Kinder da, gut gelaunt, engagiert. Dabei ist Mutterliebe keineswegs naturgegeben, wie viele annehmen. «Der Mythos der angeborenen, bedingungslosen Mutterliebe scheint tief in unseren Vorstellungen verankert zu sein. Die Idee ist ja auch verlockend einfach: Jede Mutter verfügt laut diesem Mythos über einen angeborenen «Mutterinstinkt». Sie weiß demnach also instinktiv, ohne nachzudenken, wie man mit einem Kind richtig umgehen soll. «Und nicht nur das: Auch die Liebe zu ihrem Nachwuchs wird sich – so die gängige Vorstellung – automatisch einstellen, spätestens nach der Geburt. Und als Krone des Ganzen wird die Erfüllung der Mutterrolle diese Person auch noch glücklich machen, weil sich darin ihr eigentlicher Daseinszweck erfüllt. Soweit der Mythos. «Der Mythos Mutterliebe entstand im 17. Jahrhundert «Mit diesem Muttermythos wollte Élisabeth Badinter, ehemalige Philosophie-Professorin an der Elite- Universität École Polytechnique in Paris und Mutter von drei Kindern, aufräumen. 1980 erschien ihr Bestseller «L›amour en plus», der nicht nur in Frankreich für enorme Aufregung sorgte. In Deutschland ist das Buch ein Jahr später unter dem Titel «Mutterliebe – Die Geschichte eines Gefühls vom 17. Jahrhundert bis heute» erschienen. Bis heute ist es das Standardwerk, an dem nicht vorbeikommt, wer sich mit «Mutterbildern» auseinandersetzen möchte.

 
 

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