Die Rechnung der Demokraten ist nicht aufgegangen / Reaktionen auf TV-Duell in den USA

28.06.2024NewsTagesschauRalf Borchard und Will Wessert —   –  Details

Joe Biden

Der eine knapp über 80, der andere knapp darunter: Beim TV-Duell zwischen Biden und Trump wurde vor allem darauf geachtet, wie fit beide wirkten. Wie fällt das Fazit aus? Für die Demokraten nach Einschätzung von Experten ziemlich bitter.Was sagen die Demokraten zu Bidens Auftritt?US-Präsident Joe Biden selbst hat nach der Fernsehdebatte mit seinem Rivalen Donald Trump vor der Präsidentschaftswahl ein positives Fazit gezogen. — Ich denke, wir haben uns gut geschlagen», sagte der Demokrat hinterher bei einem Restaurantbesuch.Doch das scheinen in seiner eigenen Partei viele anders zu sehen. Biden war bei dem Auftritt nach Angaben des Präsidialamtes erkältet. Tatsächlich sprach der 81-Jährige heiser und geriet mehrfach ins Stocken. Es sei ein — wirklich enttäuschender Abend» für den Präsidenten gewesen, räumte Bidens frühere Kommunikationsdirektorin Kate Bedingfield ein. Auch Bidens Vizepräsidentin Kamala Harris klang wenig euphorisch. Biden habe einen — langsamen Start» in die Debatte gehabt, aber dann einen — starken Schluss» hingelegt.Andere in Bidens Partei äußern sich da deutlicher – allerdings eher hinter vorgehaltener Hand. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert eine Kongressangestellte, die für einen Senator der Demokraten arbeitet, mit den Worten, bei ihrem Boss und anderen Vertretern aus der ersten Reihe sei bereits Panik ausgebrochen. Ein Spendensammler der Partei sagte, er gehe davon aus, dass der Geldstrom in Richtung Bidens Wahlkampfkasse nun versiegen werde. — Geld folgt der Begeisterung. Wie kann jetzt auch nur irgendwer ernsthaft sagen: ›Spendet für Joes Wahl›?» — (…) — Und die Republikaner?Am Vormittag deutscher Zeit war von den Republikanern wenig zu hören – was schlicht der Zeitverschiebung geschuldet sein dürfte: In den USA ist es da tiefste Nacht. In der Debatte selbst blieb Trump für seine Verhältnisse relativ zurückhaltend. Zwar überzogen sich beide Kandidaten gegenseitig mit Vorwürfen. Trump habe an diesem Tag aber — auch nicht aggressiver als sein Kontrahent» gewirkt, so die Analyse von ARD-Korrespondent Borchard. Das könnte ein wichtiger Punkt gewesen sein in einer Debatte, bei der weniger auf Inhalte als auf das Auftreten der Präsidentschaftsbewerber geschaut wurde.

 
 

SK-news