Perkussivität und Freiklang Zum Tod der Free Jazz Pionierin Irène Schweizer

13.08.2024Sound Art: Zeit-TonÖ1Nina Polaschegg —   –  Details

Irène Schweizer

In den 1960er Jahren war die junge Jazzpianistin Irène Schweizer Stammgast im Zürcher Jazzclub «Africana». Dort hörte sie Musik, die ihr musikalisches Leben bis heute prägen sollte, nämlich diejenige der südafrikanischen Exilanten, deren erste Station Zürich war: Musiker wie Dollar Brand alias Abdullah Ibrahim, wie Dudu Pukwana, Makaya Ntshoko oder Johnny Dyani. Irène Schweizer sog nicht nur diese neue Musik auf, der sie im Laufe der Zeit hörend und spielend begegnete. Sie prägte sie mit. Sie spielte als eine der ersten Frauen beim «Total Music Meeting» in Berlin. In den ersten frei improvisierenden Frauenbands entwickelte sie eine eigene Improvisationssprache. Eine besondere instrumentale Vorliebe der Pianistin gilt dem Schlagzeug. Kein Wunder, dass ihr Klavierspiel oft als perkussiv beschrieben wird, hat sie doch selbst immer wieder auch zu den Schlagzeugsticks gegriffen. Schlagzeug – Klavier, gleich mehrere Duos in dieser Formation hat sie ins Leben gerufen, das am längsten währende war dasjenige mit Pierre Favre. Und jedes dieser Duos hat seine eigenen Qualitäten und musikalischen Merkmale. Irène Schweizer kombinierte freies und energetisches Spiel mit lyrischen Balladen und eingeflochtenen Zitaten der Jazzgeschichte. Am 16. Juli ist sie im Alter von 83 Jahren nach mehrjähriger Krankheit verstorben.

 
 

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