Real Madrid und Toni Kroos – die zwangsläufigen Sieger

02.06.2024NewsSportschauHendrik Buchheister —   –  Details

Toni Kroos

Real Madrid tat, was es besonders gut kann: Der Klub gewann das Finale der Champions League gegen Borussia Dortmund trotz mäßiger Leistung. Toni Kroos verabschiedete sich triumphal – und reist als Sieger mit Deutschland zur EM. — Die grauen Haare saßen nach dem Triumph im Wembley-Stadion einwandfrei bei Carlo Ancelotti, ebenso der schwarze Anzug und die Krawatte. Er sah nicht aus wie jemand, der gerade den vielleicht größten Klub der Welt im wichtigsten Spiel des internationalen Vereinsfußballs betreut hatte.Und der danach von seinen Spielern mehrfach so hoch in die Londoner Nacht geworfen worden war, dass man denken konnte, sie wollten ihn bis an den gigantischen Bogen über dem Stadion schleudern. Doch so ist er eben, das zeichnet Carlo Ancelotti aus. — Champions League: Und wieder heißt der Sieger Real MadridReal Madrid hat wieder einmal gemacht, was Real Madrid eben macht. Der Verein hat wieder einmal den Silberpokal mit den Riesenhenkeln gewonnen, zum 15. Mal schon, und das wieder einmal in einem Spiel, in dem die Mannschaft keine Glanzleistung geboten hatte.In der ersten Hälfte schien sich ein Wunder anzubahnen. Borussia Dortmund, der wohl größte Außenseiter in einem Champions-League-Finale der Neuzeit, hatte beste Chancen auf die Führung. Sollte der Klub, der die Bundesliga gerade als Tabellenfünfter abgeschlossen hat, Real tatsächlich die erste Niederlage in einem europäischen Finale seit 1983 zufügen?Nein, sollte er nicht. In der Schlussphase trat das Unvermeidbare ein. Real kam durch die Treffer von Dani Carvajal und Vinícius Júnior zum erwarteten Favoritensieg. — Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht, aber es scheint, dass wir diese Spiele nicht verlieren können», sagte der deutsche Nationalspieler Toni Kroos dem amerikanischen Sender CBS. Diese Spiele – damit meinte er: Champions-League-Finals. — — Bellingham: — Es ist die beste Nacht meines Lebens»Es ist beachtlich, mit welcher Selbstverständlichkeit Real Madrid diesen Wettbewerb gewinnt. Seit 2016 ging der Titel für die beste Mannschaft Europas fünf Mal an den Verein aus Spaniens Hauptstadt. Der Weggang von Ikonen wie Cristiano Ronaldo oder Karim Benzema scheint Real ebenso wenig anhaben zu können wie der Aufstieg von Klubs mit Sponsoring durch reiche Golfstaaten.Nachdem Manchester City in der vergangenen Saison zum ersten Mal die Champions League gewonnen hatte, befürchteten einige Beobachter schon ein Zeitalter, in dem Scheichklubs den Wettbewerb dominieren würden. Ein Jahr später ist dieses Zeitalter schon wieder vorbei.Den Abschied alter Helden scheint Real Madrid problemlos zu kompensieren. In dieser Saison erlebte Jude Bellingham seinen Aufstieg zum Superstar. Der 20 Jahre junge Engländer war der einzige Vertreter der Delegation aus Madrid, dem nach dem Sieg gegen Dortmund die Fassung abhanden kam: — Ich kann es nicht in Worte fassen – es ist die beste Nacht meines Lebens», sagte er beim englischen Sender TNT Sport. Man merkte Bellingham an: der Mann, der erst vor einem Jahr aus Dortmund nach Madrid kam, ist es nicht gewohnt, Champions-League-Finals zu spielen und zu gewinnen.

 
 

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